Der Januar 2025 in Freudenstadt war – gemessen am Monatsmittel früherer Jahrzehnte – erneut zu warm. Zumindest an Neujahr lag etwas Schnee, wie auch an weiteren zwölf Tagen. Für Wintersport hat es aber nur an der Schwarzwaldhochstraße gereicht.
Der Aufwärtstrend bei den Temperaturen wurde auch in diesem Januar in Freudenstadt nicht gestoppt. Das belegen aufschlussreiche Daten der automatischen Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf dem Kienberg , die Marc Joussen von der DWD-Regionalstelle in Stuttgart-Schnarrenberg zusammengestellt hat. Fazit: Obwohl an der 797 Meter hoch gelegenen Wetterstation an 13 Tagen Schnee lag, war der Januar erneut zu warm.
Vom 1. bis 5. Januar wurden auf dem Kienberg zwischen fünf und 16 Zentimeter Schnee gemessen. Am 8. Januar gab es vier Zentimeter Neuschnee, und vom 10. bis 16. Januar wurden auf dem Hausberg von Freudenstadt noch einmal ein bis drei Zentimeter notiert.
Auf dem Kniebis lag vom 1. bis 19. Januar Schnee. Die Maximalhöhe von 27 Zentimetern hat der dortige Wetterbeobachter Friedhelm Flick am 4. Januar für den DWD registriert. Wintersport war tageweise meist nur an der Schwarzwaldhochstraße möglich.
1,37 Meter Schnee 1981
Zum Vergleich: Am 20. Januar 1981 wurde eine Schneehöhe von bis zu 137 Zentimetern festgehalten. Zuletzt lag im Januar 2009 an allen 31 Tagen Schnee auf dem Kienberg.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 1,3 Grad war der Januar 2025 gegenüber dem Mittel von 1961 von 1990, das minus 1,5 Grad betrug, um 2,8 Grad zu warm. Auch das Mittel von 1991 bis 2020 (minus 0,4 Grad) wurde deutlich übertroffen. Das höchste Monatsmittel seit 1951 weist weiterhin der Januar 1975 mit 2,6 Grad auf.
Ein wahrer Eiskeller muss Freudenstadt im Januar 1963 gewesen sein, als die Durchschnittstemperatur minus acht Grad betrug. Zu jenem Zeitraum war selbst der Bodensee komplett zugefroren. Die Tiefsttemperatur dieses Jahr wurde am 13. Januar mit minus 8,2 Grad auf dem Kienberg gemessen. Minus 22,7 Grad wurden dagegen am 12. Januar 1987 erzielt.
Gemessen am Mittel 1961 bis 1990 waren in der Kurstadt jetzt 21 Tage teils erheblich zu warm. Zehn Tage waren zu kalt, was aber mit Blick auf den Klimawandel weniger erheblich ist. Die Maximaltemperatur wurde heuer am 25. Januar mit plus 13,5 Grad gemessen.
21 Frosttage und neun Eistage
Frosttage – verzeichnet in zwei Metern Höhe – gab es diesen Januar 21. Hier führen der Januar 1963 und 1964 die Listen mit je 31 Frosttagen an. Eistage – mit Frost den ganzen Tag über – wurden heuer neun aufgezeichnet.
Der Niederschlag lag mit 187,4 Litern etwa im Normalbereich (Mittel 1961 bis 1990: 173,7 Liter; Mittel 1991 bis 2020: 172,7 Liter). Niederschlagsreichster Januar bleibt der des Jahres 1986 mit 419,4 Litern. Dass es aber auch nahezu ganz trocken geht, belegt der Januar 1996 mit gerade einmal 7,6 Litern auf dem Kienberg.
Mit 73,7 Stunden wurde das Sonnenscheinmittel von 1961 bis 1990 (64,2 Sonnenstunden) leicht übertroffen. Sonnenscheinreichster Januar in Freudenstadt bleibt der des Jahres 2006 mit 132,2 Stunden. Gerade einmal 15,8 Stunden waren es hingegen im Januar 2019.
Ostlage noch möglich
Weiterhin müssen Vereine, die Skilifte in Regionen unter 800 Metern betreiben, auf den ersehnten Schnee warten. Ihnen bleibt die Hoffnung, dass zumindest noch Mitte/Ende Februar Schnee fällt und zumindest noch ein paar Lifttage ermöglicht. Manche Wettermodelle gehen tatsächlich noch von einer eisigen Ostlage für diesen Zeitraum aus.
So war es auch im Winter 1988, als es erst Mitte Februar zu schneien begann und Freudenstadt am 1. März innerhalb von 24 Stunden unter einer Neuschneedecke von über einem Meter versank.