Deutlich zu warm, erheblich zu trocken sowie etwas zu sonnenscheinreich präsentierte sich der Februar – gemessen am Monatsmittel früherer Jahre. Das gilt auch für den zurückliegenden meteorologischen Winter insgesamt in Freudenstadt.
Interessante Einblicke liefern die Daten, die Marc Joussen von der Niederlassung des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart-Schnarrenberg für die automatische Wetterstation auf dem Kienberg zusammengefasst hat.
Die Monatsmitteltemperatur betrug in Freudenstadt im Februar 0,9 Grad. Gegenüber dem Februar-Mittel von 1961 bis 1990 (minus 0,8 Grad) war der Monat 1,7 Grad zu warm. Das schon wärmere Mittel von 1991 bis 2020 (0,1 Grad) wurde um 0,8 Grad übertroffen.
Spitzenreiter der zu warmen Februare (ab 1951) bleibt 1990 mit fünf Grad. Unangefochten in Sachen Minustemperaturen führt der Februar 1956 mit einem Mittel von minus 11,4 Grad.
An 17 Tagen zu warm
Nach dem Mittelwert von 1961 bis 1990 waren im zurückliegenden Februar 17 Tage zu warm und elf Tage zu kalt. Die höchste Tagestemperatur mit 14,1 Grad wurde am 21. Februar gemessen. Mit minus 9,4 Grad war der 19. Februar ordentlich kalt. Dem steht der Minusrekord vom 10. Februar 1956 mit minus 27,4 Grad gegenüber.
Insgesamt 20 Frosttage gab es im zurückliegenden Monat. Damit ist er nicht weit vom Mittel 1961 bis 1990 (21 Tage) und von dem von 1991 bis 2020 (20,5 Tage) entfernt. Eistage, also Tage mit durchgehend Frost, gab es heuer sieben. Das Mittel von 1991 bis 2020 beträgt 7,7 Tage.
Mit 90,2 Litern Niederschlag wurde das Februarmittel von 1961 bis 1990, das 151,7 Liter betrug, zu 59,5 Prozent erreicht. Das Mittel von 1991 bis 2020 lag bei 138,3 Litern. Die größte Niederschlagsmenge brachte der Februar 1970 mit 503,1 Litern. Nur 11,9 Liter wurden im Februar 1959 festgehalten.
Die Sonnenscheindauer des diesjährigen Februars betrug 88 Stunden. Das Mittel von 1961 bis 1990 von 82,5 Sonnenstunden wurde damit zu 106,7 Prozent erreicht. Mit 179,6 Sonnenstunden hält der Februar 1959 den Rekord. Düster war dagegen der Februar 1970 mit gerade 21,1 Sonnenscheinstunden. Schnee lag in diesem Februar auf dem Kienberg an zehn Tagen. Die höchste Gesamtschneehöhe wurde am 14. Februar mit sieben Zentimetern gemessen – nichts gegen die 156 Zentimeter des 14. Februars 1952.
Gesamter Winter zu trocken
Erheblich zu warm, zu trocken und sonnenscheinreich war auch der meteorologische Winter (1. Dezember bis 28. Februar) in Freudenstadt insgesamt. Die Mitteltemperatur betrug 1,2 Grad. Gegenüber 1961 bis 1990 (minus 0,9 Grad) war dies um 2,1 Grad zu warm. Auch der Mittelwert von 1991 bis 1990 (0,1 Grad) wurde um 1,1 Grad übertroffen. Gegenüber den Werten von 1961 bis 1990 waren im zurückliegenden Winter 58 Tage zu warm, 31 Tage zu kalt und ein Tag normal temperiert. Wärmster Winter bleibt der von 1990 mit 2,8 Grad.
Frosttage gab es diesmal an 63 Tagen, womit das Mittel von 1991 bis 2020 von 63,4 Tagen fast erreicht wurde. Eistage wurden heuer 20 gemessen. Im Mittel von 1991 bis 2020 waren es noch 26,1 Tage.
Diesen Winter fielen 432,2 Liter Niederschlag. Das Mittel von 1991 bis 2020 von 503,9 Litern wurde zu 84 Prozent erreicht. Sagenhafte 1011,1 Liter Niederschlag gab es im Winter 1994, nur 97 Liter waren es 1972. 229,7 Sonnenstunden wurden im zurückliegenden Winter verzeichnet. Den Rekord hält 1990 mit 337,9 Sonnenstunden
An 37 Tagen lag diesmal auf dem Kienberg eine Schneedecke. Der Winter 2023/2024 brachte nur zwölf Schneetage und damit einen Negativrekord. Besonders schneereich war der Winter 1980/1981 mit bis zu 150 Zentimetern bei 90 Schneedeckentagen.
Boten für den Frühling
Nach kalten grauen Tagen zeigt sich die Natur nun mit ersten bunten Farbflecken. Die Schneeglöckchen lassen sich bereits sehen. Auch die Krokusse prägen bereits wieder das Stadtbild.