Manch einer hätte den Monat September angesichts des vielen Regens womöglich gerne in die Tonne gekloppt. Foto: Silke Thiercy

Auf ein spätsommerliches erstes Monatsdrittel folgten Tage mit spätherbstlichen Temperaturen, um dann mit jahreszeitlich angepasstem Wetter zu enden. Der September war insgesamt viel zu nass, zu dunkel und trotzdem ziemlich heiß.

Der September brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 14,2 Grad, es fielen 188,7 Liter Niederschlag und es gab 163,3 Stunden Sonnenschein. Zudem gab es noch sechs „Sommertage“ mit 25 und mehr Grad und darin enthalten auch noch einen „heißer Tag“ mit 30 und mehr Grad.

 

Mit 188,7 Litern pro Quadratmeter überstieg die Niederschlagssumme den Durchschnittswert von 62,5 Litern pro Quadratmeter um ganze 126,2 Liter – Rekord. So viel hat es in einem September seit Bestehen der Station (seit 1979) noch nie geregnet.

Das Wetter schlägt abrupt um

Der September in diesem Jahr startete noch mit hochsommerlichen Temperaturen. Am Monatsersten zeigte das Thermometer 30,4 Grad an Ebenfalls in der ersten Woche zogen fünf Gewitter über die Station hinweg. Aus deren Wolken schüttete es 87,6 Liter Regen, zeitweise mit Hagel vermischt – pro Quadratmeter.

In der zweiten Monatsdekade schlug dann das Wetter abrupt um: Das Unwettertief Anett brachte dem Südosten und Osten Deutschlands heftigen Regen, der in den Hochlagen der Alpen in starken Schneefall überging. Auf Stationshöhe gab es zwar noch keinen Schnee, doch bei kaltem, böigem Nordwind lagen die Temperaturen rund zehn Grad niedriger als in der ersten Septemberwoche. Die Tageshöchstwerte pendelten um plus 15 Grad – bei Nacht um die 7 Grad.

Darum heißt es „Altweibersommer“

Prägender Protagonist auf den europäischen Wetterkarten war nach der Monatsmitte das Hoch Serkan , welches uns zeitweilig eitel Sonnenschein bescherte und die Temperaturen wieder über die 20 Grad-Marke ansteigen ließen. Der sogenannte „Altweibersommer“ hatte begonnen und bescherte uns einige angenehme sonnige Tage.

Der Name „Altweibersommer“ geht übrigens auf das altdeutsche Wort „weiben“ zurück, was weben bedeutet. Man glaubte, dass die vielen Spinnfäden, welche durch die Taubildung gut zu sehen sind, von den Schicksalsgöttinnen als Lebensfäden gesponnen wurden.

Mit den Temperaturen geht es steil bergab

Am 22. September war kalendarischer Herbstanfang. An diesem Tag steht die Sonne zur Mittagszeit senkrecht über dem Äquator – bei uns fallen die Sonnenstrahlen an diesem Tage zur Mittagszeit dann nur noch in einem Winkel von rund 42 Grad ein und Tag und Nacht sind gleich lang. Heuer war dieser Tag nochmals recht angenehm, ohne Regen und mit fast neun Stunden Sonnenschein versehen. Die Tageshöchsttemperatur betrug 22,7 Grad.

In der letzten Septemberwoche kam erneut Regen auf und mit der Temperatur ging es steil bergab. Am 29. September wurde an der Station der Tiefstwert des ganzen Monats mit gerade noch 1,1 Grad registriert. Die Wiesen waren zum ersten Mal nach dem Sommer mit Reif überzogen.

Hier wurde gemessen

Nach DWD-Angaben wurde am 29. an der Station Messstetten-Appental in 900 Metern Höhe mit frostigen minus 2,1 Grad das bundesweite Minimum registriert.

Alle aufgeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen registriert. Die Station liegt 573 Meter über dem Meer.