Die Sonne zeigt sich und führt zu sommerlichen Temperaturen. Foto: Martin Gerten/dpa

Deutschlandweit klettern die Temperaturen im Laufe der Woche in die Höhe. Auch in Baden-Württemberg sind 30 Grad und mehr möglich.

Seit mehreren Wochen schwitzen wir in Baden-Württemberg und ganz Deutschland um die Wette. Das Gefühl einen außergewöhnlich warmen Sommer zu erleben, lässt sich auch durch Daten der Wetteraufzeichnungen belegen.

Hitzerekord noch möglich

Diplom-Meteorologe Dominik Jung erklärte gegenüber dem Wetterportal wetter.net: "Aktuell belegt der Sommer 2022 den vierten Platz der heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Doch Platz zwei oder drei wären noch erreichbar, vielleicht auch noch der erste Platz." Im Bundes-Durchschnitt hatte es bislang 19,23 Grad. Im "Jahrhundert-Sommer" 2003 waren es 19,65 Grad. Jung: "Durch die nun kommende Woche könnte der Durchschnitt durchaus nochmal ein ganzes Stück ansteigen." Nicht ausgeschlossen also, dass wir uns gerade in einem Rekord-Sommer befinden, der die Jahre 2003, 2018 und 2019 toppt.

Hoch "Piet" sorgt für gutes Wetter

In Baden-Württemberg liegen die Temperaturen über dem Durchschnittswert. Jung nennt Details: "Baden-Württemberg liegt im Schnitt bei 19,89 Grad. Das ist der zweithöchste Wert seit Aufzeichnung der Daten." Wärmer war es im 'Ländle' nur 2003 mit 20,73 Grad. Auch in der laufenden Woche wird es wie angesprochen wieder richtig warm. Verantwortlich dafür ist Hoch "Piet". Jung erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion: "Es geht jetzt bis zum Freitag weiter und wird immer circa ein Grad wärmer. Am Hochrhein sind bis zu 35 Grad zu erwarten." Am Wochenende sind dann Gewitter nicht ausgeschlossen, vor allem wird es laut Jung "sehr schwül".

Tropische Nächte prognostiziert

"Speziell in den Ballungsräumen wird es tropische Nächte geben, die Temperaturen sinken also auch nachts nicht unter die Marke von 20 Grad", so Jung. Auffallend dabei ist die Diskrepanz zwischen Stadt und ländlicher Gegend. "Überall wo es dichte Bebauung gibt, ist es tagsüber wärmer und bleibt es entsprechend auch in der Nacht." Der Unterschied kann laut Jung fünf bis acht Grad ausmachen. "Dies gilt speziell für Großstädte wie Stuttgart, aber auch in Rottweil oder Villingen-Schwenningen kann der Unterschied zu den Dörfern schon spürbar sein", erläutert der Wetterexperte.

Am Monatsende wieder viel Regen

Auch wichtig: Nach einigen Tagen mit Regen, der den Pegeln von Seen und Flüssen sehr gut getan hat, bleibt es nun erst mal trocken. Jung erklärt zum Thema Regen: "Der deutet sich erst zum Monatswechsel an. Dann wird es aber stellenweise wieder zu kräftigen Regenfällen kommen. Im Süden und Südwesten sind erneut 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter möglich." Das Problem bei solchem Starkregen: "Der Boden kann dann gar nicht alles auf einmal aufnehmen", erläutert der Experte. Die Hochwassergefahr steigt also.