Ganz schön kalt war es in der ersten Monatshälfte und es gab auch Schnee. Aber am 20. Dezember setzte Tauwetter ein. Foto: Schnurr

Der Heselwanger "Wetterfrosch" Karl-Heinz Jetter stellt den Monatsbericht für Dezember 2022 vor.

Balingen-Heselwangen - Mit dem Dezember beginnt der meteorologische Winter. Zwar zögerte Frau Holle, im ersten Monatsdrittel ihre Betten zu schütteln, doch Väterchen Frost zeigte schon, was er alles bringen kann.

In den ersten zehn Tagen gab es sieben Frosttage und dabei zwei Eistage, an denen die Temperatur nicht über null Grad hinaus kam.

Am 9. Dezember beginnt es zu schneien

Noch kälter wurde es im zweiten Monatsdrittel, und am 9. Dezember begann es zu schneien. Am 10. Dezember lag um 6.50 Uhr auf Stationshöhe eine geschlossene Schneedecke von zwei Zentimetern. Der blieb kreisweit bis zum 20. liegen, elf Tage in Folge.

Zudem wurde es streng winterlich kalt: An vier Tagen ging es in sternklaren Nächten auf minus zehn Grad oder weniger in den Kältekeller. Der tiefste Wert wurde mit minus 13 Grad in zwei Metern Höhe am 18. Dezember registriert. Einen Tag zuvor meldete die Station Albstadt-Doline auf dem Degerfeld minus 24,3 Grad als Monatstiefstwert.

Glatteis am 14. und 19. Dezember

Bereits am 14. Dezember glitt wärmere Luft auf die Kaltluft. Feuchtigkeit kondensierte und Regentropfen fielen unterkühlt auf die vom Schnee geräumten, aber tief gefrorenen Straßen. Dort angekommen zerplatzten die Tropfen zu einem dünnen Wasserfilm, der sofort zu Eis wurde: "Blitzeisbildung" wird dieser Vorgang genannt, oder auch "Glatteis" – fein von der "Eisglätte" unterschieden, welche entsteht wenn schon am Boden befindliches Wasser gefriert. Das Blitzeis am 14. verursachte viele Unfälle im Kreisgebiet und wiederholte sich am 19. Dezember.

Einen Tag vor dem astronomischen oder kalendarischen Winteranfang blieben die Tag- und Nachttemperaturen wieder im Plusbereich und ließen die noch vorhandene Schneedecke bis zum Morgen des 21. Dezembers auf Reste abschmelzen. Jetzt war der Winter zuende – an dem Tag, an welchem er eigentlich beginnen sollte.

Weiße Weihnachten gab es zuletzt 2003

Nun setzte eine totale Wetteränderung ein: Tag- und Nachttemperaturen blieben im Plus und kletterten, Regen setzte ein. So war Weihnachten 2022 mal wieder mild und grün, und der erste Weihnachtsfeiertag mit 14,9 Grad der zweitwärmste Tag im ganzen Dezember.

Die letzten "Weißen Weihnachten" waren übrigens 2003: Damals lag an allen drei Weihnachtstagen eine geschlossene Schneedecke.

17,7 Grad plus an Silvester

Die letzte Dezemberwoche blieb mild, es gab lediglich einen weiteren Frosttag. An Silvester ließ ungewöhnlich warme Luft die Tages- und Monatshöchsttemperatur auf plus 17,7 Grad ansteigen, den bisher höchsten Wert an Silvester überhaupt. Das Jahr 2022 endete mit einem fast sternenklaren Himmel und mit plus 11,8 Grad um Mitternacht.

Die Monatsdurchschnittstemperatur des Dezembers 2022 betrug plus 2,0 Grad. Im Durchschnitt 1991 bis 2020 waren es plus 1,8 Grad. Geschneit hat es an sechs Tagen und an elf Tagen lag eine geschlossene Schneedecke.

 Alle Werte wurden in Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.