Das Sturmtief "Sabine" hat in der Region viele Bäume zu Fall gebracht. Foto: Eich

Auch kommende Woche soll turbulent werden. Orkan dieser Art in Region keine Seltenheit.

Region - Entwurzelte Bäume, Straßensperrungen, umherfliegende Schilder, umgekippte Toiletten - das Sturmtief "Sabine" wütete zwei Tage lang in der Region. Auch die Auswirkungen bleiben weiterhin spürbar. Doch wie schlimm fiel das Unwetter tatsächlich aus?

 

"Der Orkan erreichte bis zu 178 Stundenkilometer auf dem Feldberg. Auch in tieferen Lagen wie Villingen-Schwenningen traten Böen von bis zu 126 Stundenkilometern auf", berichtet Meteorologe Oliver Klein, der ein Wetterstudio in Bad Dürrheim betreibt.

Siehe auch: So wütete Sturmtief "Sabine" in der Region

Das Sturmtief hatte Auswirkungen im gesamten Südwesten Baden-Württembergs: Bäume fielen auf Autos und in Gebäude, der öffentliche Nahverkehr stand still, Schüler konnten zu Hause bleiben. "So ein Sturm kommt alle zwei bis fünf Jahre vor", sagt Klein. Eine Folge des Klimawandels war das Orkantief laut Klein jedoch nicht.

Vergleichbar mit "Sabine" war beispielsweise das Orkantief "Friederike", das im Januar 2018 über Deutschland fegte. "'Sabine' war aber nicht so schlimm wie die Stürme 'Kyrill' in 2007 oder 'Lothar' in 1992", sagt der Meteorologe. Während "Lothar" den halben Schwarzwald zerstörte, sei bei "Sabine" laut Klein "nicht so viel passiert". "Es war kein Jahrhundertsturm."

Trotzdem: "Sabine" war kein gewöhnliches Tief. "Es ist nicht innerhalb von Minuten durchgezogen. Drei Tage, nachdem der Sturm Deutschland erreichte, treten immer noch vereinzelt Orkanböen auf", sagt der Meteorologe.

Die Folgen der vergangenen Wetterextreme haben außerdem die Zerstörung durch "Sabine" verstärkt. Der Starkregen in der vergangenen Woche hat die Erde durchspült und gelockert. Dadurch sind bereits mehrere Hänge wie im Kreis Rottweil abgerutscht. Steine haben sich aus ihrem Fundament gelöst und Bäume ihren Halt verloren. Der Sturm hat sie dann endgültig zu Fall gebracht. Zusätzlich haben bereits die vergangenen trockenen Sommer viele Wälder geschwächt.

Mann verunglückt bei Beseitigung von Sturmschäden

Kräfte des Polizeipräsidiums Pforzheim bewältigten im Zusammenhang mit dem Orkantief rund 320 Einsätze. Die meisten davon betrafen umgestürzte Bäume, blockierte Straßen und herabfallende Dachziegel. Verletzt wurde durch den Sturm niemand. Aber bei der Beseitigung von Sturmschäden ist ein Mann in Glatten im Kreis Freudenstadt tödlich verunglückt.

Im Kreis Rottweil entspannt sich die Lage bereits. In der vergangenen Nacht gab es weniger Polizeieinsätze als in der Nacht auf Montag. Die meisten Meldungen, die ab Sonntag bei der Leitstelle des Polizeipräsidiums Konstanz eingingen, betrafen umgefallene Mülleimer, Verkehrsschilder oder Bauzäune sowie Gegenstände, die durch die Luft flogen. Größere Schäden oder verletzte Menschen traten nicht auf.

Kommende Woche startet stürmisch

"Sabine" ist zwar bereits weitergezogen - doch ruhig wird es noch nicht: Diese Woche wird regnerisch, in höheren Lagen fällt Schnee. Wintersportler sollten sich aber noch nicht zu früh freuen. "Ab Freitag steigen die Temperaturen wieder", berichtet der Wetterexperte. Die Höchstwerte liegen dann im zweistelligen Bereich.

Die nächste Woche startet turbulent. "Es kommt ein kleiner Sturm auf uns zu", sagt Klein. Wie "Sabine" soll er am Sonntag beginnen. "Danach folgt eine längere ruhige Phase."