ZDF muss "Wetten, dass ...?" für einen Nachfolger entstauben, sagt Reimund Abel.
Stuttgart - Thomas Gottschalk, der Großmeister der leichten Unterhaltung, hat eine schwere Entscheidung getroffen. Er geht. Nach 25 Jahren an der Spitze von "Wetten, dass...?" ist es kein freiwilliger Rückzug. Der folgenschwere Unfall von Samuel Koch in der Dezember-Show lässt den Entertainer nicht los, er kann und will nicht weitermachen wie bisher. Alle Lockerheit, die seine Fans schätzten, ist gewichen. Für ihn
sei Schluss mit lustig, sagt Gottschalk. Dafür gebührt ihm Respekt.
Dennoch beschleicht einen das Gefühl, dass der 60-Jährige die Gelegenheit für einen (gerade noch) ehrenvollen Abgang
erkannt und genutzt hat. Denn die
Zustimmung für das Flaggschiff des ZDF, festgehalten in den Einschaltquoten, war in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgesackt.
Ohnehin sind die Zeiten, da eine Samstagabendshow die halbe Republik vor dem Fernseher bannte, vorbei. Heute kämpfen Formate wie "Supertalent" bei RTL oder "Schlag den Raab" auf Pro Sieben um die Gunst des Publikums. Dagegen wirkt "Wetten, dass...?" sehr verstaubt. Das ZDF muss die Sendung runderneuern. Sonst steht Gottschalks Nachfolger, wie immer er auch heißt, sehr schnell auf verlorenem Posten.