Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer (links) und der Vereinsvorsitzende Gebhard Pfaff freuen sich bereits auf den Wettbewerb. Foto: Fritsche

In der letzten Maiwoche wird Schramberg mit dem Wettbewerb um den Eberhard-Friedrich-Walcker-Preis wieder zum Mekka der Liebhaber romantischer Orgelmusik.

Schramberg - 2020 und 2021 hat Corona den Wettbewerb verhindert. Nun ist der Verein Schramberger Orgelkonzerte guten Mutes, den Wettbewerb tatsächlich zum sechsten Mal stattfinden zu lassen. Am Donnerstag informierten der Vereinsvorsitzende Gebhard Pfaff und Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer an der Walcker-Orgel auf der Empore der St.-Maria-Kirche über den Ablauf. Er ist der Einzige Wettbewerb, der auf authentischen Instrumenten gespielt wird und Kompositionen der Deutschen Orgelromantik in den Mittelpunkt stellt.

Orte und Jury

So werden sich vom 23. bis 27. Mai zwölf junge Organisten aus verschiedenen Kontinenten in Schramberg treffen und sich messen. Gespielt wird an der Walcker-Orgel in der neu renovierten St.-Maria-Kirche sowie an der Späth-Orgel in der Heilig-Geist-Kirche, eine spätromantische Orgel. Vor allem die Walcker-Orgel, die weltweit älteste größere noch erhaltene Kegelladenorgel von Eberhard Friedrich Walcker, gilt als herausragendes Instrument, das mit seinem Klang das "Tor zur Romantik" öffnet. "Mit gleich zwei romantischen Orgeln hat Schramberg wohl ein weltweites Alleinstellungsmerkmal", erklärte Pfaff.

Eine hochkarätig besetzte Jury mit Frederica Ianella (Padua/Senigallia- Italien), Jozef Serafin (Warschau), Michel Bouvard (Toulouse), David Franke (Freiburg) und Ludger Lohmann (Lindau) wird das Spiel bewerten.

Der Ablauf

Am 18. Mai werden die Teilnehmer anreisen, um einige Tage an den Orgeln zu üben und sie kennenzulernen. Die erste Auswahlrunde ist am 23. und 24. Mai, 12 und 18 Uhr, in St. Maria. Die zweite Auswahlrunde mit dann sechs Teilnehmern findet am 26. Mai, 11 und 17 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche statt. Das Finale der dann noch drei Wettbewerber ist am 27. Mai um 18 Uhr in der St.-Maria-Kirche. Studenten der Musikhochschulen Freiburg und Stuttgart werden die Spieler beim Registrieren der Orgel und Umblättern der Noten unterstützen. Auch diesmal wird es einen von der Uhrenfabrik Junghans gestifteten Publikumspreis geben. Die Sieger des Jury-Preises und auch das Ergebnis des Publikumspreises werden direkt im Anschluss an das Finale in der Kirche bekanntgegeben.

Informiert wurde über den Wettbewerb nicht nur im Internet oder Fachzeitschriften, sondern auch durch Schreiben an ausbildende Professoren oder Plakate in Musikhochschulen weltweit. Die Unterkunft für die Teilnehmer wird vom Ausrichter organisiert und finanziert. "Wir wollen die Teilnahme auch junger Leute beziehungsweise von Studenten ermöglichen", erklärte Schäfer.

Die zu spielenden Musikstücke haben die Juroren Lohmann und Franke ausgewählt. Wichtig sind die Tage vor den Wertungsspielen für die Interpretation der Kompositionen: "Die Organisten müssen sich an die für sie ungewohnten Instrumente herantasten können. Sie müssen die Register für die klangliche Gestaltung ausprobieren", erläuterte Schäfer.

Info: Zugang

Die Auswahlrunden sind öffentlich, auch das Finale am 27. Mai – allerdings wird dort dann ein Eintritt verlangt: Fünf Euro im Vorverkauf über das Bürgerbüro im Rathaus oder im Internet auf www.schramberger-orgelkonzerte.de sowie zehn Euro an der Abendkasse.