Die Gewinner mit dem Vorsitzenden des Geflügelzuchtvereins, Alexander Zinell, dem Zweiten Michael Bammert, der Siegerin Alexandra Trick und den Dritten, der Familie Pfundstein. Foto: Ziechaus

Beim 45. Hähnewettkrähen des Geflügelzuchtvereins Schramberg auf dem Festplatz am Raustein warteten 24 stolze Hähne auf den von ihren Züchtern erhofften lautstarken Einsatz.

Schramberg - "Die sollet krähe, wie dehoim", forderte ein Züchter unmissverständlich den Laut, der auf dem Hof nicht selten Nerven kosten kann, wenn das Kikeriki zu früh ertönt.

Bei den Geflügelzüchtern ist es dagegen ein erfreuliches Lebenszeichen, besonders wenn es um 12.30 Uhr und drei Stunden später in Wiederholung erklingt. Aber von den 24 gefiederten Titelanwärtern blieben acht in der entscheidenden Stunde des Wettbewerbs völlig stumm.

Michael Bammert auf Platz zwei

Dafür waren andere aktiv, aber längst nicht so eifrig, wie beim Krähkonzert 2003 ein Zwerg Wyandotte aus Tennenbronn mit 177 Krähern als einsamer Rekordhalter. Erst 2009 ließ sich ein Appenzeller Barthahn immerhin mit 145 Lauten durch seinen Bart vernehmen. In diesem Wettbewerb sahnten Hähne asiatischer Hühnerrassen die ersten drei Plätze ab, die auch erstmals an den Start gingen.

Mit 71 Krähern kam ein Hahn der kleinsten Hühnerrasse Serama der Familie Pfundstein aus Sulgen auf dem dritten Platz ganz groß raus. Den Hahn aus Malaysia übertraf ein schwarzer indonesischer Ayam Cemani von Micha Bammert aus Schramberg mit 81 Lauten. Übertroffen wurde er von dem vietnamesischen Gumong Knut mit ebenfalls schwarzem Kamm im weißen Gefieder.

Der Hahn von Alexandra Trick aus Schramberg siegte mit seiner Steigerung im zweiten Durchgang auf 89 Kräher; bei dem vereinsinternen Waldfest im Vorjahr war er noch auf dem zweiten Platz gelandet.

Nur zwei Mal ausgefallen

Einige ungewöhnliche Hühnerrassen verdrängten in diesem Jahr etwas die Landhähne, wie Bebo aus Bösingen und den Italiener Kunibert. Das braune deutsche Reichshuhn Goldlocke krähte neben einem weiß-schwarzen Sperber; die schwarze holländische Weißhaube Waldfrieder aus Lauterbach hatte ein Zwerglachshuhn aus Gunningen in der Nachbarschaft.

In Volieren warteten kleine Hühnerfamilien auf ihre Gockel aus den Wettbewerbskäfigen und erfreuten die Kinder. Seit 1977 findet das Hähnewettkrähen auf dem Raustein statt und war nur 2006 wegen Vogelgrippe und 2020 wegen Corona ausgefallen.

Frauenanteil wächst

Auffällig ist der stark angewachsene Frauenanteil unter den Züchtern und im Geflügelzuchtverein Schramberg, der auch in den Platzierungen deutlich wird. Auch in diesem Jahr unterhielten die Kings Linda und Daniel auf der Country Road und gaben sich mit Wolfgang Petry "verliebt, verloren, vergessen".