Sie freuten sich über die Preisverleihung (von links): Rolf Buchholz, Stefan Weinmann, Sonja Rajsp, Bürgermeister Norbert Swoboda sowie der Vizepräsident des Landkreistags Baden-Württemberg, Achim Brötel, und Minister Peter Hauk. Foto: Ministerium

Mit einem "Sonderpreis für eine herausragende Einzelleistung" und einem Preisgeld von 250 Euro im Gepäck fuhr eine elfköpfige Lauterbacher Delegation aus Bühl bei Rastatt zurück in die Heimat.

Lauterbach/Rastatt - Anlass war die Preisverleihung zum Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Dort reichte es für Lauterbach zwar nicht für Gold, Silber oder Bronze, aber immerhin für besagten Sonderpreis.

Diesen erhielt die Gemeinde für die Umgestaltung des früheren Volksbank-Gebäudes zum Coworking-Space. Dort sind nach der Schließung mehrere Firmen und Büros untergebracht, was die Juroren der Bewertungskommission des Regierungspräsidiums beeindruckte. "Es kam Leben hinein, der drohende Leerstand wurde abgewandt", hieß es.

Bürgermeister Norbert Swoboda verwies bei der Preisverleihung auf den Städtebauzuschuss von 100 000 Euro. Stefan Weinmann, der mit seinem Unternehmen DMTCreaktiv dort untergebracht ist, informierte über die mehreren Firmen aus mehreren Branchen, die dort unter einem Dach angesiedelt sind.

Nächster Versuch 2025?

Gerne nahm die Lauterbacher Delegation den Preis entgegen. Damit soll aber noch längst nicht Schluss sein: "Im Jahr 2025 läuft der nächste Wettbewerb von ›Unser Dorf soll schöner werden‹. Es gibt den Vorschlag, dass Lauterbach sich wieder bewerben sollte", verrät Bürgermeister Norbert Swoboda.

Die Bewertungskommission lobte bei ihrem Besuch die "vielen tollen Ideen". Man solle sich aber aufs Wesentliche konzentrieren, merkten die Juroren an. Die Projekte waren damals zumeist noch in der Umsetzungsphase.

Swoboda verweist auf den Rathausplatz, die Stemmer-Kapelle, die Gestaltung von Stützmauern sowie den Bachzugang beim Rathaus. Gleiches gilt für den Ausbau am Festplatz Boschel mit Lagerschuppen und WC. Wenn diese Projekte alle fertig gestellt sind, so die Hoffnung, ist ein noch besseres Abschneiden beim Wettbewerb möglich.

Projektgruppen heute noch tätig

Die Teilnahme hat aber einiges in Lauterbach bewirkt. So wurden für den Wettbewerb Projektgruppen gebildet, die noch heute tätig sind – beispielsweise bei der Sanierung der Stemmer-Kapelle. Mehrere Stützmauern – unter anderem beim Sportplatz und an der Schramberger Straße – wurden bereits unter der Regie des Kunstvereins bemalt. Es ist aber noch nicht Schluss: Unter anderem am Felsen soll schon bald eine weitere Gestaltung einer Mauer hinzu kommen.

Am meisten unter den Nägeln brennt derzeit aber die Lebensmittelversorgung. Hier könnte – so ein Gedankenspiel – ein Selbstbedienungsgeschäft angesiedelt werden. Mit dem Versorger Tante-M gebe es bereits Gespräche, so Norbert Swoboda. Dieser habe ein enormes Wachstum zu verzeichnen, da insbesondere in kleineren Orten die klassische Lebensmittelversorgung schwieriger werde.

Lob vom Minister

Die Preisverleihung nahm Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, vor. "Das ›Wir-Gefühl‹ in unseren Dorfgemeinschaften lebt und hat durch den Wettbewerb einen Schub erhalten. So gab es schöne Beispiele, wie sich die Bürger über die Zukunft ihrer Dörfer Gedanken gemacht und Projekte gestartet haben. Der Wettbewerb hat gezeigt, dass die Menschen Impulse für den Erhalt der Attraktivität im ländlichen Raum geben und welche Ideen lokal entstehen können", sagte Hauk.

Was in den Dörfern geschieht, sei bewundernswert. Die Bürger machten sich zusammen mit der Verwaltung über die Entwicklung ihres Dorfes Gedanken, setzten sich Ziele und entwickelten Projekte, um diese Ziele zu erreichen.

Das Engagement der Bürger gehe Hand in Hand mit Strukturentwicklungsmaßnahmen des Landes. Die Regierung unterstütze Städte und Gemeinden mit Förderprogrammen, um gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land zu erhalten. "Damit wollen wir den Ländlichen Raum als attraktiven Wohn- und Arbeitsort erhalten und die hohe Lebensqualität im ländlichen Raum bewahren", sagte Minister Hauk.