125 Jahre Westweg und Wanderopening wurden am Wochenende in Dobel gemeinsam mit Bad Herrenalb gefeiert. Die Wanderer am Westweg dürfen sich über eine neue Sitzgelegenheit freuen.
Wandern war rund um die beiden Kommunen Dobel und Bad Herrenalb am Wochenende angesagt – wandern bei Nieselregen und frischem Wind am Samstag, bei Sonnenschein und blauem Himmel am Sonntag. Wandern in gemütlicher Runde um Dobel oder anspruchsvoll und ausdauernd die Westwegetappen. Wandern zu Fuß oder per Rad, in der Gruppe oder ganz individuell. 125. Westweg-Geburtstag und Wanderopening wurden gemeinsam gefeiert.
„Schaltzentrale“ war der Dobler Dorfplatz als Start, Ankunft oder einfach als Treffpunkt, samstags lieber im warmen Kursaal, sonntags draußen in der Sonne und mit Kaffee und Kuchen von der Dobler evangelischen Jugend. Dazu gab's Tanzeinlagen der Bad Herrenalber Trachtengruppe.
Ausdauer gefragt
Der Samstag war der Tag des Starts zum 125-jährigen Westwegjubiläum, welches mit einer Stafettenwanderung und einer Etappenradtour gefeiert wird. Die ersten Etappen endeten jeweils auf der Sonneninsel. Am frühen Nachmittag kam die trotz kühlem Wetter gut warmgeradelte Radtruppe an: nach 50 Kilometern und 1000 Höhenmetern von Karlsruhe. Begrüßt wurden sie vom Schwarzwaldvereinspräsidenten Meinrad Joos persönlich sowie vom Vorstandsduo des Ortsvereins Dobel, Peter Grambart und Johannes Brunn.
Etwas länger warten musste das Empfangskomitee auf die Wanderer, die die schwere erste Etappe vom Pforzheimer Kupferhammer über 24 Kilometer und 650 Höhenmeter bergauf in gut sieben Stunden bewältigten. Mit nur einer Pause, wie die ersten berichteten. Mit Applaus wurden sie gegen 16 Uhr empfangen. Unter der Vorhut die 82-jährige Rose-Marie Mauch, die sich schon auf Maultaschen und Kartoffelsalat in der Karl-Bäuerle-Hütte freute. Dort hatte Hüttenwart Hans-Bernhard Frank von der Pforzheimer Badengruppe schon eingeheizt für die sieben Übernachtungsgäste, die ihren Weg am Sonntag nach der Stafettenweitergabe in Richtung Forbach fortsetzten.
Eine neue Westwegbank
Der Sonntag mit dem Wanderopening war unterm Strich gemütlicher: Von Bad Herrenalb aus ging am Vormittag eine knapp 20-köpfige Gruppe auf die immerhin 13 Kilometer lange Eyachtalrunde mit Wanderführer Karl-Heinz Lucke.
Von der Neusätzer Pfütz startete eine Familientour über zehn Kilometer mit Helmut Boht. Direkt ab dem Dobler Dorfplatz ging's auf die Dobel-entdecken-Runde von sechs Kilometern mit knapp 20 Personen, die Inge Günthner führte. Einige Gäste ließen es sich auch auf dem sonnigen Dorfplatz gut gehen. Dazu bot Geschäftsführer René Skiba, Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, Infos und Prospekte an. Als „fleißige Arbeitsbienen“ waren für Dobel Touristikleiterin Rahel Schilling und Mitarbeiterin Nadine Modery, für Bad Herrenalb Alice Rademacher vor Ort.
Die beiden Bürgermeister Klaus Hoffmann, Bad Herrenalb, und Christoph Schaack, Dobel, packten das Westweg-Jubiläumsgeschenk gemeinsam aus, eine massive Holzbank, wie sie bald mehrfach entlang des zertifizierten Weges zu finden sein könnte, und die ihren Platz nun am Dorfplatz hat. Die Bank wurde danach gleich von Gästen probegesessen: Die Gaistäler Geschwister Erika und Karl Nofer etwa feierten damit ein ganz privates Jubiläum: 50 Jahre seit ihrer ersten Westwegbegehung.
Info zum Westweg
Der Westweg ist der wohl bekannteste der 27 Fernwanderwege im Schwarzwald. Angelegt wurde er im Jahr 1900 als erster Fernwanderweg in der Region. Er führt über 285 Kilometer von Norden nach Süden, von Pforzheim bis Basel. Dabei sind fast 9000 Höhenmeter zu überwinden, tiefe Täler, wilde Moore und 1000-Meter-Gipfel. Weit herum bekannt sind die Wegmarkierungen mit der roten Raute auf weißem Grund.
Der komplette Weg, der sich ab Titisee in eine West- und eine Ostroute gabelt, ist in zwölf bis 14 Etappen zu erwandern, die etwa 15 bis 26 Kilometer lang sind.
Der Westweg ist mehrfach zertifiziert als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland sowie als einer der Top-Trails Germany.
Zum 125-jährigen Jubiläum gibt es unter anderem die Etappenwanderung, die noch bis einschließlich 1. Juni immer an Wochenenden und Feiertagen Menschen einlädt, mitzuwandern. Ein großes Fest gibt es zudem am 14. Mai in Sankt Märgen.