„Fastnachtsprofessor“ Werner Mezger referiert über den Zusammenhang von Fastnacht und Karneval.
Die Narrenzunft Triberg lädt zu einem Vortrag mit Fastnachtsexperte Werner Mezger. Der bebilderte Vortrag zum Thema „Fastnacht und Karneval – zwei Gesichter einer Geschichte“ findet am Donnerstag, 30. Januar, ab 19 Uhr im Museumscafé bei der Narrenausstellung statt. Karten können über E-Mail info@narrenzunft-triberg.de reserviert werden. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Die Narrenzunft richtet den Vortrag einer Ankündigung zufolge im Zuge ihres Jubiläumsjahrs aus.
Und darum geht es: Die vielfältigen Bräuche der närrischen Tage mit ihren wertvollen Maskierungen und bunten Kostümen, ihren alten Überlieferungen und neuen Erscheinungen begeistern Jahr für Jahr Hunderttausende von Menschen.
Dabei wird in Deutschland oft eine strikte Trennlinie zwischen schwäbisch-alemannischer Fastnacht einerseits und rheinischem Karneval andererseits gezogen. Dass beide auf genau dieselben Wurzeln zurückgehen und sich erst in jüngerer Zeit auseinanderentwickelt haben, ja dass der Karneval sogar einmal wesentlich zum Überleben der Fastnacht beigetragen hat, weiß heute kaum noch jemand, heißt es in der Ankündigung.
Kulturphänomen im Wandel
Genau da setzt der Vortrag an. Er zeigt, wie das Kulturphänomen Fastnacht entstanden ist, welche Stadien es im schwäbisch-alemannischen Raum und im Rheinland durchlaufen hat und was die Ursachen für seine heutige Attraktivität sind.
Höhen und Tiefen
Der inhaltliche Bogen spannt sich von den Anfängen fastnächtlicher Narretei im Spätmittelalter über ihre erste Krise in der Reformation, ihre neuerliche Blüte im Barock, ihren fast endgültigen Niedergang in der Aufklärung und ihre Rettung in letzter Minute durch die romantische Umgestaltung zum Karneval bis hin zur Wiederentdeckung der alten Formen in der schwäbisch-alemannischen Fasnet an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Vor dem Hintergrund dieser wechselvollen Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen geht es zum Schluss um grundsätzliche Fragen nach Sinn und Funktion der organisierten Narretei, nach den Ursachen ihrer ungebrochenen Attraktivität und nach der Zukunft der närrischen Tage in einer sich schneller denn je verändernden Welt.