Bis spät in die Nacht zogen sich die Löscharbeiten der Feuerwehr im Trossinger Industriegebiet. Foto: Feuerwehr Trossingen

In der Nacht zum Dienstag hat ein Feuer im Trossinger Industriegebiet eine Werkstatthalle vollständig zerstört. Die Ausstattung der Werkstatt machte den Einsatzkräften zu schaffen – der Sprecher der Feuerwehr erklärt, warum der Einsatz so gefährlich war.

Ein verheerender Brand hat am späten Montagabend im Trossinger Industriegebiet einen Großalarm für Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) ausgelöst.

 

Laut Polizei ging gegen 22.40 Uhr bei der Leitstelle die Meldung über ein Feuer in einer Werkstatt in der Christian-Weiß-Straße ein. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand die Halle bereits in Vollbrand.

Rund 100 Einsatzkräfte vor Ort

Trotz des schnellen Eingreifens und der Unterstützung von umliegenden Feuerwehren aus den Nachbarorten – darunter Gunningen, Aldingen und Spaichingen – konnte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude nur knapp verhindert werden. Insgesamt kämpften rund 100 Feuerwehr- und THW-Kräfte gegen die Flammen an. Zusätzlich kam ein Abrollbehälter für Atemschutzgeräteträger zum Einsatz sowie eine zweite Drehleiter.

„Beim Eintreffen der ersten Kräfte war die Lage bereits kritisch. Der hintere Teil der Halle stand vollständig in Flammen, und es war eine starke Rauchentwicklung zu sehen. Dank der Unterstützung der umliegenden Wehren konnten wir das Übergreifen des Feuers auf angrenzende Gebäude verhindern“, erklärt Pascal Deleye, Sprecher der Feuerwehr Trossingen.

Nachbargebäude muss evakuiert werden

Es war schnell ersichtlich, dass sich keine Personen mehr im Gebäude aufhielten. Dennoch gestaltete sich das Löschen aufgrund der intensiven Flammen und der Gefahr durch hochexplosive Acetylen-Flaschen (ein geruchloses Gas) als äußerst schwierig und gefährlich. Wegen der Explosionsgefahr der Flaschen und der starken Rauch- und Hitzeentwicklung musste ein nahegelegenes Wohngebäude vorsorglich evakuiert werden. Der Rettungsdienst betreute die Bewohner mit rund 15 Einsatzkräften vor Ort. Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt. „Wir konnten den Brand nicht direkt von innen bekämpfen, da das Dach der Halle bereits eingestürzt war“, erläutert Deleye weiter.

Erheblicher Sachschaden

Dank der schnellen Reaktion der Wasserwerke Trossingen konnte der hohe Wasserbedarf zügig gedeckt werden, was den Einsatzkräften eine entscheidende Hilfe war. Der Brand verursachte erheblichen Sachschaden: Drei Kraftfahrzeuge, drei neuwertige Hebebühnen und das gesamte Werkstattinventar wurden ein Raub der Flammen.

Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf etwa 500 000 Euro. Teile der Halle sind vollständig zerstört.

Brand erst spät in der Nacht unter Kontrolle

Erst gegen 1.30 Uhr konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen, die Nachlöscharbeiten zogen sich jedoch bis in die frühen Morgenstunden hin. „Gegen sieben Uhr war der Einsatz weitgehend beendet. Zwei weitere Kontrollen bestätigten, dass keine weitergehende Rauchentwicklung mehr vorhanden war“, berichtet Deleye.

Sowohl Bürgermeisterin Susanne Irion als auch Kreisbrandmeister Andreas Narr verschafften sich noch in der Nacht ein Bild der Lage vor Ort. Die Polizei Spaichingen hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Derzeit ist noch unklar, wie es zu dem verheerenden Feuer kommen konnte.