Bis hier hin und nicht weiter: Am Facharztzentrum in Freudenstadt war eine Sperre eingerichtet. Foto: Sannert

Strahlender Sonnenschein und eine geschlossene Schneedecke sorgten am Samstag entlang der Schwarzwaldhochstraße für einen erneuten Besucheransturm. Wer am Samstag früh genug dran war, hatte Glück, denn ab 10.30 Uhr waren sämtliche Zufahrtsstraßen gesperrt.

Freudenstadt/Baiersbronn - Bereits um 8.40 Uhr waren nahezu alle öffentlichen Parkplätze auf dem Ruhestein belegt, erklärt Polizeisprecher Jürgen Fabian vom Polizeipräsidium Pforzheim auf Nachfrage unserer Redaktion. Gegen 10 Uhr gab es auch bei den Ausflugszielen in Kniebis keine freien Parkplätze mehr.

Es bildeten sich lange Rückstaus, weswegen die für das Gebiet entlang der Schwarzwaldhochstraße zuständigen Polizeipräsidien Pforzheim und Offenburg entschieden, sämtliche Zufahrtsstraßen zu sperren. Dies geschah um 10.30 Uhr und war im Vorfeld im Fall einer Überlastung des Gebiets angekündigt worden.

Lange Fahrzeugschlangen

In Freudenstadt bildeten sich daraufhin in der Straßburger Straße und in der Turnhallestraße lange Fahrzeugschlangen. Die örtliche Polizei und Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes der Stadt Freudenstadt passten die Autofahrer am Ortsausgang beim Facharztzentrum ab und schickten fast alle wieder zurück. Nur Anwohner, Durchfahrende und Busse durften die Straßensperre passieren und auf der B 28 weiter nach Kniebis oder zur Schwarzwaldhochstraße (B 500) fahren.

Das gleiche Bild in Obertal: Auch hier wurde die Weiterfahrt durch Polizeibeamte des Reviers Freudenstadt für Wintersportler untersagt, und nur wenige Autofahrer durften ihre Fahrt auf der Ruhesteinstraße (L 401) fortsetzen. Die meisten Ausflügler kamen aus dem Raum Stuttgart, Heilbronn, Böblingen, Tübingen und Reutlingen sowie aus der Region Mannheim, Karlsruhe, Rastatt und Offenburg. Vereinzelt waren auch Autos aus der Gegend um Rottweil, Balingen, Pforzheim und Calw zu sehen. Nur die wenigsten kamen aus dem Landkreis Freudenstadt.

Auch Busse stecken fest

Glück hatten fünf Freunde aus dem Tübinger Raum. Sie hatten im Vorfeld von der angedrohten Sperrung der Zufahrtsstraßen durch die Polizei gehört und waren extra früh losgefahren. Um 8.30 Uhr schnallten sie in Kniebis ihre Langlaufskier an – zu einer Zeit, als noch die Hälfte der Parkplätze frei war.

Keine Probleme hatte auch ein Paar aus Aschaffenburg, das sich für eine Nacht in einem Kniebiser Hotel eingemietet hatte und nun auf seinen Snowboards das Winterwetter genoss.

Anders erging es einer Gruppe aus Freudenstadt. Die vier Freunde wollten eigentlich den öffentlichen Nahverkehr nach Kniebis nutzen, um von dort nach Freudenstadt zurück zu wandern. Weil aber auch die Busse in den Warteschlangen feststeckten, entschieden sie sich anders und machten sich auf den Weg hinauf zum Kienberg.

Kaum noch freie Parkplätze

Um die Mittagszeit gab es trotz der Sperrung der Zufahrtsstraßen beim Skistadion Kniebis, beim dortigen Skilift und entlang der Schwarzwaldhochstraße, wie auch bei der Zollstockspur Baiersbronn oder dem Skilift Vogelskopf kaum noch freie Parkplätze.

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Chaos herrschte vor allem beim Nationalparkzentrum Ruhestein und beim dortigen Skilift. Ordnungskräfte des Landratsamts Freudenstadt mussten schon um 9.30 Uhr zahlreiche Autofahrer, die ihre Fahrzeuge im Halteverbot entlang der Ruhesteinstraße geparkt hatten, verwarnen. Vereinzelt wurde auch ein Bußgeld verhängt.

Ordnungskräfte vor Ort

Damit dort keiner mehr sein Fahrzeug unerlaubterweise abstellt, blieben die Ordnungskräfte vor Ort. Den ganzen Tag über riss der Besucherstrom nicht ab. An der Absperrung in Obertal hieß es, dass viele Ausflügler, die am Vormittag abgewiesen wurden, es am Nachmittag noch einmal versuchten, aber auch da nicht durchgelassen wurden.

Nicht alle hätten dafür Verständnis gezeigt, hieß es vor Ort. Vor allem Eltern, die ihren Kindern versprochen hatten, mit ihnen an der Schwarzwaldhochstraße rodeln zu gehen, hätten genervt reagiert. Selbst um 15.30 Uhr herrschte laut Polizeisprecher Jürgen Fabian noch immer ein großes Verkehrsaufkommen. Das ließ erst kurz vor 16 Uhr nach. Zu dieser Zeit machten sich die meisten Ausflügler auf den Nachhauseweg. Denn viele von ihnen blieben den ganzen Tag, nutzen die Essens- und Getränkeangebote vor Ort oder hatten sich Verpflegung von daheim mitgebracht. Um 16 Uhr wurden die Absperrungen schließlich beiseite geräumt und die Sperrung der Zufahrtsstraßen aufgehoben.

Am Sonntag bleibt es ruhiger

Am Sonntag seien die Parkplätze in Kniebis und an der Schwarzwaldhochstraße – zumindest in dem Bereich, für den das Polizeipräsidium Pforzheim zuständig ist – gut belegt gewesen, ein Parkchaos wie am Samstag sei aber ausgeblieben. Dafür sei das Wetter mit Nebel samt Sichtweiten bis zum Teil unter 50 Metern zu schlecht gewesen, hieß es bei der Polizei.