Bei der Quizshow „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch strauchelt ein Kandidat bei einer Frage zu „The Länd“. Überall ist Baden-Württembergs Imagekampagne offenbar noch nicht angekommen.
Stuttgart - Baden-Württembergs aufwendige wie umstrittene Imagekampagne „The Länd“ sollte eigentlich Brücken in die Welt Bauen, national und international Fachkräfte anziehen. Beim „Wer wird Millionär??“-Drei-Millionen-Euro-Special erwies sich „The Länd“ jedoch für Michael Wählen aus Hückelhoven in Nordrhein-Westfalen am vergangenen Donnerstag als Joker-Fresser. Wegen „The Länd“ geriet der Kandidat bei 50 000 Euro unter Druck.
Dabei war die Frage denkbar simpel gestellt: „Welches Bundesland präsentiert sich neuerdings national wie international als ,THE LÄND’?“ Die Antwortoptionen: Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Berlin. Kandidat Wählen tastete sich vor: „Das habe ich noch nie gehört.“ Zunächst dachte er an Sachsen-Anhalt, wegen der Angelsachsen. „Aber deshalb ein eingedeutschtes ,Länd’?“ – wobei er beim letzten Wort Anführungszeichen mit den Fingern andeutete.
Hat Jauch sich über „The Länd“ lustig gemacht?
Das war dem Kandidaten aber zu unsicher. Nach dem 50:50-Joker blieben noch Baden-Württemberg und Berlin stehen. Da fiel der Groschen: „Sagt man zu Baden-Württemberg nicht Ländle?“ Und entschied sich für Option A. Günther Jauch löste: „,The Länd’, ist die Kampagne von B-B-B-Baden-Württemberg!“
Unterdessen wurde das Geschehen direkt bei Twitter kommentiert. Ein User meinte: The Länd kannte niemand bei Jauch, zu Recht. Das ist keine lustige, sondern eine beschämende Kampagne.“
Ein anderer fand die Frage offenbar zu leicht: „50 000 Euro für The Länd. Das ist ein schlechter Scherz.“
Und eine weitere Nutzerin fragte sich, ob sich Günther Jauch nicht über die Kampagne lustig gemacht habe:
Nach der Erleichterung des Kandidaten erklärte Jauch richtig: „Das war doch bisher immer ,Wir können alles außer Hochdeutsch’.“ Bei der nächsten Frage zur Auszeichnung „Alien des Jahres“, verliehen von österreichischen Naturschützern, scheiterte Michael Wählen dann. Er ging mit 55 000 Euro nach Hause – 5000 Euro gab es für ihn bei der Sondersendung extra.
Die Kampagne „The Länd“ ließ sich das Land über 20 Millionen Euro kosten, sogar in London waren Taxis mit dem gelben Schriftzug unterwegs. Der bekannteste Stuttgarter Spot dürfte das gerade abgebaute Riesenrad sein, das für „The Länd“ warb. Trotz Kontroversen hat die Kampagne auch ihre Fans: Die Merchandise-Artikel im „Länd“-Shop waren nach der Enthüllung der Kampagne im Oktober 2021 ruckzuck vergriffen.