Jona Schoch (am Ball) wird auch am Freitag mit Eisenachs Kreisläufer Peter Walz in den Clinch gehen. Foto: Eibner-Pressefoto/Duddek

Die „Gallier“ treten am Freitag zum Aufsteiger-Duell beim ThSV Eisenach an (Anpfiff: 20 Uhr) und dürfen sich auf eine hitzige Atmosphäre einstellen. Neuzugang Jerome Müller könnte gleich liefern.

Jens Bürkle, Trainer des HBW Balingen-Weilstetten, fiebert der Partie regelrecht entgegen. „Das wird eine tolle Partie. Da wird alles dabei sein, was den Handball auszeichnet. Vor allem Emotionen und eine hitzige Stimmung. Das wird ein Spiel, auf das sich beide Seiten freuen können.“

Beide starten mit 4:4 Punkten

Beide Aufsteiger starteten stark in die Saison in die Handball-Bundesliga. Mit 4:4 Punkten belegen der HBW und der ThSV Eisenach die Tabellenplätze zehn und neun. Und im Aufstiegsjahr trennten sich die beiden Mannschaften zweimal unentschieden – in Balingen hieß es am Ende 25:25, am Fuße der Wartburg 26:26. Nun peilen beide das dritte Erfolgserlebnis der Spielzeit an.

Eisenach verstärkt sich namhaft

Herausragend bei den Thüringern ist der vom Ligarivalen HC Erlangen ausgeliehene Schweizer Nationalspieler Manuel Zehnder. Bereits 34 Treffer erzielte der 23-Jährige Spielmacher in den ersten vier Saisonspielen für den ThSV, bei dem er wieder mit Trainer Misha Kaufmann, seinen großen Förderer beim HSC Suhr Aarau, zusammenarbeitet. Und auch mit dem polnischen Nationalkeeper Mateusz Kornecki haben sich die Thüringer extrem verstärkt. „Personell hat sich bei Eisenach einiges geändert, aber die Spielertypen sind ähnlich geblieben“, sagt Bürkle, der sich im Vergleich zu den anderen Teams der Liga den Vorteil erhofft, zu wissen, mit welcher Spielweise es seine Mannschaft zu tun bekommt.

Auf offensive Deckung vorbereitet

„Die Abwehr ist extrem offensiv und erzwingt so immer wieder Fehler des Gegners, und auch im Positionsangriff macht Eisenach Dinge, die andere nicht spielen. Es ist eine ander Art von Handball“, sagt Bürkle. Der erwartet von seiner Mannschaft, dass sie eine gute Mischung findet. „Wir müssen im Kopf die Ruhe bewahren und alle Dinge, die abseits des Feldes so passieren ausblende. Davon sollten wir uns nicht stressen lassen sondern Energie daraus ziehen. Denn wir müssen voll da sein, wenn wir unsere Chancen bekommen und in den Schmerz reingehen“, sagt der HBW-Coach, der dem Duell auf der Torhüterposition eine entscheidende Bedeutung beimisst. „Außerdem werden eine gute Abwehr und ein gutes Konterspiel Schlüssel sein, um uns nicht permanent an der Eisenacher Abwehr aufzureiben.“

Bürkle: „Haben schlagkräftige Truppe beisammen“

Ob Abwehr-Ass Nikola Grahovac, der bei der Niederlage gegen Erlangen doch schmerzlich vermisst wurde, wieder ins Geschehen eingreifen kann, konnte Bürkle nicht beantworten – „wir haben aber ein schlagkräftige Truppe beisammen.“

Kuriosum für HBW-Neuzugang Müller

Zu der zählt seit Mittwoch auch Jerome Müller. Für den Blitz-Neuzugang des HBW eröffnet sich eine kuriose Situation. Erst am vergangenen Montag sah er sich noch im Trikot des TVB Stuttgart dem ThSV gegenüber, jetzt geht es für ihn gleich wieder gegen denselben Gegner. „Von ihm habe ich natürlich die aktuellsten Insider-Informationen bekommen“, sagt Bürkle und lacht. Wie viel Spielanteile Müller am Freitag im rechten Rückraum bekommt, ließ er offen. „In den zwei gemeinsamen Trainingseinheiten hat er schon gezeigt, dass er uns gleich helfen kann. Dennoch sollten wir nicht zu viel von ihm erwarten. Es geht darum, den passenden Moment für ihn zu finden. Wenn es gleich klappt, wäre das super, wenn es erst in zwei Wochen so weit ist, wäre das auch okay“, sagt Bürkle. Mit dem TVB ging Müller jedenfalls als Sieger (28:22) von der Platte – in Stuttgart.