Was muss beim Brand eines Elektroautos beachtet werden? Sind tödliche Stromschläge möglich? Mit diesen und anderen Fragen hat sich die Feuerwehr Egenhausen am Wochenende bei einer Schulung beschäftigt und dazu einen Fachmann aus Oberriexingen eingeladen.
Egenhausen - Weil es nicht nur bei theoretischen Erläuterungen bleiben sollte, fuhr Christoph Stangel mit einem E-Auto vor. In zwei Gruppen zu 14 Mann wurden die Abläufe bei einem Feuer wiederholt durchgespielt, von der Alarmierung und dem Eintreffen eines Löschfahrzeuges bis zum Ausrollen von Schläuchen und der Bekämpfung des brennenden Autos mit Wasser.
Um das Szenario möglichst realistisch darzustellen, vernebelte der Schulungsleiter das Demonstrationsfahrzeug mit Rauchbomben.
Überlegtes Handeln
Bei der Nachbesprechung lobte er die Feuerwehrangehörigen für ihr strukturiertes Vorgehen und das überlegte Handeln. Am Herzen lag Stangel, den Ersthelfern die "durch bestimmte Medien" geschürte Angst zu nehmen. Das Risiko beim Brand eines E-Autos sei nicht höher als bei einem herkömmlichen Fahrzeug. Statt Löschschaum sollte man bei einem brennenden Akku Wasser in großen Mengen verwenden, es reiche nicht, die sichtbaren Flammen zu ersticken, weil sie von Teilzelle zu Teilzelle überspringen würden. Befürchtungen vor einem tödlichen Stromschlag seien unbegründet, weil sich das Hochvoltsystem mit den orangenen, gut sichtbaren Kabeln "sofort ausschaltet".
Auch Brandrauch birgt Gefahr
Sollte das Fahrzeug länger brennen, sei ein Abstand von einem Meter nicht nur wegen der Flammen, sondern auch wegen des Brandrauchs anzuraten. Dass 28 von 38 Aktiven an der Schulung teilnahmen und die Feuerwehr Egenhausen die erste im Landkreis Calw sei, um sich auf solch einen Ernstfall vorzubereiten, ist für Bürgermeister Sven Holder "vorbildlich und nicht selbstverständlich".