Auto, Stadtbahn, Fahrrad – wem gehört die Straße? Diese Frage wird immer wieder heftig diskutiert. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Radfahrer beanspruchen mehr Platz auf der Straße und mehr Schutz im Verkehr. Man sollte ihnen beides zugestehen, findet unser Redakteur – weil davon am Ende alle profitieren können.

Stuttgart - Ein Riss geht durchs Land – oder vielmehr durch die Straßen. Das hat aber nur am Rande mit den Budgets für Verkehrswege zu tun, eher mit dem Megatrend Radfahren. Weil immer mehr Menschen auf zwei Rädern unterwegs sind, beanspruchen sie mehr Platz auf der Straße – zunehmend lautstark. Das passt vielen Autofahrern in Stuttgart nicht, die auf Fahrspuren und Parkplätze verzichten sollen und statt 50 Stundenkilometern nur noch mit Tempo 40 oder 30 durch die Stadt rollen dürfen. Dann soll auch noch das Auto weder ein Menschenrecht noch alternativlos sein. Weil Radfahrer gute Argumente auf ihrer Seite haben, viele Autofahrer die Straße aber gewohnheitsmäßig als ihr Hoheitsgebiet betrachten, gibt es Knatsch. Kaum ein Thema führt zu so erbitterten Diskussionen wie die Frage, wem wie viel Platz im Verkehr zusteht.