Hubert Jäger erklärt den Ausschussmitgliedern die Funktionsweise des schnellsten Automatiktors der Welt. Foto: Hübner

Der Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr besuchte die Firma Jäger Engineering GmbH in Neuhausen. Das Unternehmen hatte kürzlich den Innovationspreis der Sparkasse für das schnellste Automatiktor der Welt gewonnen.

Geschäftsführer Hubert Jäger gründete das Unternehmen 2009, ist damit aber erst seit drei Jahren in Neuhausen. Hauptgeschäftsbereiche sind Automation und Robotik.

Es gehe ihm mit seinen Maschinen darum, Produktion in Deutschland zu halten, bei der oft jede Sekunde zähle, Werkstücke so schnell wie möglich in die Fertigungsmaschine und wieder heraus zu bringen seien, so Jäger.

Tor funktioniert wie eine Fotolinse

Dabei hilft das Produkt, für das sein Unternehmen den Innovationspreis erhielt. Das nach einem Dinosaurier „Raptor Eye“ getaufte Automatik-Tor ist einer Pupille nachempfunden und funktioniert wie eine Mischung aus Fotolinse und Regenschirm, mit Öffnungszeiten von 0,2 bis 0,3 Sekunden. Das biete bei automatisierter Produktion enorme Zeitvorteile und dank der Wölbung der Linse hohe Stabilität.

Abgewanderte Firmen kehren zurück

Eine der Produktionsmaschinen kann Werkstücke automatisch aus einer Kiste entnehmen und der Verarbeitung zuführen. Künstliche Intelligenz ermöglicht es dem System, sich beim Ergreifen der Werkstücke selbst zu optimieren. Mit solch einer Maschine biete man derzeit den höchstmöglichen Automatisierungsgrad, so Jäger. Die beiden zugehörigen Roboterarme kosten 10 000 und 40 000 Euro. Zusammen mit dem Entwicklungsleiter Technik Hanh Nguyen präsentierte Jäger eine weitere Maschine, die vollautomatisch Kugeln drehen kann. Es handelt sich um eine Sonderentwicklung für eine Firma aus Heuberg aus dem Bereich der Medizintechnik.

In dieser Maschine ist der Roboterarm voll integriert, und auch hier ist per Kameras und einem Palletiersystem die vollautomatische Zuführung möglich. Eine dritte Maschine, die sich im Bau befindet, befasst sich mit dem Schleifen von Scheren für den Medizinbereich, wobei im laufenden Betrieb die Schleifbänder zu wechseln sind. Wichtig sei bei der Projektierung und Konzeption der Maschinen ein Netzwerk aus Zulieferern für einzelne Komponenten, so Jäger. So würden die Roboter zum Beispiel in Japan gekauft. Auch sei es durch den hohen Automatisierungsgrad schon gelungen, abgewanderte Firmen wieder nach Deutschland zu bringen. Bürgermeister Fritz Link sprach von einer „High-End-Lösung“ einer „hochinnovativen Maschinenbaufirma“.