Die Hechinger Initiative „Omas gegen rechts“ lädt ein, in gemütlicher Runde ins Gespräch zu kommen. Foto:  

Der Internationale Tag der Frauen am Samstag, 8. März, steht dieses Jahr unter dem Motto „Frauen. Stärken. Demokratie“. Erstmals ist dazu in Hechingen eine größere Veranstaltung geplant.

Zum Weltfrauentag findet von 10 Uhr bis 12 Uhr ein großes Happening auf dem Obertorplatz in Hechingen statt, an dem sich unter anderem die neu gegründete Hechinger Gruppe „Omas gegen rechts“ beteiligt. Die Veranstalter informieren darüber in einer Pressemitteilung. Organisiert wird der Tag demnach von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Estelle Koschnike-Nguewo.

 

Das ist geboten

Die Erste Beigeordnete der Stadt, Dorothee Müllges, wird die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung begrüßen. Weitere Rednerinnen sind Bürgermeisterin von Weilen u.d. Rinnen, Silke Edele, und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreise, Estelle Koschnike-Nguewo. Mehr als 50 Institutionen, Vereine und Initiativen sind vor Ort. Es gibt eine bunte Mischung an Aktionen und Informationen zu den Themen Frau-Sein, Frauenrechte, Chancengleichheit, Schutz vor Gewalt, Diversität.

Ziel: Erhalt der Demokratie

„Omas gegen rechts“ lädt gemeinsam mit Opas zum Austausch bei Kaffee, Tee und Gebäck im stilechten Retro-Ambiente zum Verweilen ein. Hier können Frau und Mann mehr über die Ausrichtung des bundesweiten Zusammenschlusses erfahren. Es handelt sich nach eigenen Angaben „um eine zivilgesellschaftliche, überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will“.

Es geht den „Omas gegen rechts“ nach Angaben der Pressemitteilung „um die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem gemeinsamen Europa, um den Einsatz für die gleichen Rechte aller in Deutschland lebenden Frauen, Männer und Kinder, um die sozialen Standards, die von Eltern und Großeltern zum Teil bitter erkämpft wurden, um den Respekt und die Achtung gegenüber anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern – unabhängig von ihrer Religion und ethnischen Zugehörigkeit“.

Was läuft wirklich schief?

Im Hinblick auf die Wahlergebnisse der AfD teilen die Akteurinnen mit: „Wir müssen aber darüber nachdenken, wir müssen erfahren, was hier wirklich schiefläuft.“ Deshalb startet die Hechinger Initiative Omas gegen Rechts das Gespräch: „Sollten wir uns – vollkommen jenseits von irgendwelchen Zeigefingern – nicht besser einfach mal alle an einen Tisch setzen und vorurteilsfrei reden? Wir möchten, wo immer es noch möglich ist – mit den Wählenden reden, nicht über sie.“ Dazu seien die Gespräche wichtig, die sie anbieten.

Das wird am Samstag mit Flyern, Aktionen und Aufklärungsarbeit geschehen. Alle seien aufgerufen miteinander zu reden. „Wir möchten Gräben überwinden und schauen, wo bessere Lösungen möglich sind als nur ein brutaler Rückschritt ins Rechtsextreme“, heißt es in der Ankündigung. Ein musikalisches Programm von Frauengold (Solo Birgit Kruckenberg-Link) bildet am Mittag den Abschluss. Nach der Obertorplatz-Aktion laden die Hechinger Frauen ins Refugio zum gemeinsamen Mittagsessen mit Musik ein.

Gewalt gegen Frauen

2023 wurden 938 Mädchen und Frauen in Deutschland Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten. Insgesamt wurden 360 Mädchen und Frauen Opfer vollendeter Taten. Das berichtet das Bundeskriminalamt. Die Veranstalter der Aktion auf dem Obertorplatz dazu: „Das ist fast täglich eine Frau.“ Vom BKA heißt es weiter: „Die Zahlen und Fakten zeigen, dass Hass und Gewalt gegen Frauen ein zunehmendes gesellschaftliches Problem sind. In allen Bereichen der geschlechtsspezifisch gegen Frauen begangenen Straftaten sehen wir einen Anstieg. Zudem müssen wir davon ausgehen, dass es weiterhin ein großes Dunkelfeld in diesem Phänomenbereich gibt und die tatsächlichen Zahlen, insbesondere in den Bereichen Häusliche und Digitale Gewalt, noch wesentlich höher sind.“

Wie die Veranstalter mitteilen, gebe es darüber hinaus viele Lebensbereiche gibt es, in denen Frauen benachteiligt sind. Die Veranstalter sprechen in diesem Zusammenhang von fehlenden Angeboten zur Kinderbetreuung und Chancenungleichheit auf dem Arbeitsmarkt.