Wenn über Frauen berichtet wird, sollte auch grammatikalisch die weibliche Form verwendet werden, meinen Birgit Kruckenberg-Link, Waltraud Feuchter, Ute Efferenn, Petra Jäger, Tina Kuhlbörsch und Uri Boeckh-Detel aus Hechingen.
Laut Ihrem Presseartikel werden sowohl Interessierte als auch Beteiligte bei der Aktion auf der Obertorplatz in der männlichen Form als Besucher, Teilnehmer und Vertreter benannt. Es ist wirklich nicht zu fassen, dass selbst bei einer Aktion zum Internationalen Frauentag die Frauen sprachlich „mitgemeint“ sind. Damit befindet sich der Schwarzwälder Bote wie die meisten Presseorgane im Mainstream derjenigen, die es ablehnen, die deutsche Sprache in ihrer männlichen und weiblichen Form zu benutzen.
Egal, ob bei der AfD, im Trumpismus, oder auch bei konservativen Parteien: es ist zunehmend akzeptiert, faire und gerechte Sprache als Gender-Wahnsinn zu bezeichnen. Schlimmer ist es noch, Sprache als politisches Instrument zu nutzen, und damit Wähler- und leider auch Wählerinnenstimmen zu gewinnen. Im rechtsextremen Milieu wird wieder von echten Männer und echten Frauen gesprochen, die ihren Männern den Rücken frei halten. Die Vorkämpferinnen für Frauenrechte drehen sich im Grabe.
Die Schriftstellerin und Feministin Hedwig Dohm sprach es 1896 aus: „Auf dem Gebiet der Frauenfrage fühlt man sich wie ein Wiederkäuer. Das liegt an der Taktik der Gegner“. Aber wie sagte doch Maximilian Krah: „Feminismus heute ist wie Krebs. Feministinnen sind grässlich und hässlich.“ Die Statements am 8. März wären für Ihre Leserinnen und Leser transparenter, wenn in Ihrem Artikel auf die Missstände, wie Femizide, ungleiche Bezahlung, Altersarmut von Frauen, Anteil der Frauen in den Parlamenten und vieles mehr berichtet worden wäre.
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