Emma Weiß hat sich mit ihren starken Leistungen in dieser Saison in der Weltspitze etabliert. Foto: FCZA

Ski Freestyle: 20-jährige Albstädterin erreicht bei den Weltcup-Wettbewerben in Jaroslavl zweimal Rang neun. 

Ski-Kunstspringerin Emma Weiß hat beim zweiten Weltcup der Saison im russischen Jaroslavl bestätigt, dass sie in der Aerials-Disziplin in der Weltspitze angekommen ist.

Zwar verpasste die 20-jährige Ebingerin, die für den Freestyle-Club Zollernalb auf die Rampen geht, am Samstag und am Sonntag das Super-Finale der besten Sechs, dennoch bewies sie nach ihrem sensationellen zweiten Platz beim Weltcup-Auftakt in Ruka/Finnland, mit zwei neunten Rängen, dass sie in der Szene ganz vorne mitmischen kann.

"Ich bin mit den Tagen in Jaroslavl wirklich mehr als zufrieden. Ich war gespannt, ob ich die Leistungen von Ruka bestätigen kann, und mit zwei Plätzen in den Top-Ten ist es mir das wirklich gut gelungen", sagte Emma Weiß. Dabei gelang ihr am Samstag sogar eine neue persönliche Bestmarke. Die Qualifikation für den Hauptwettkampf gelang der Gesundheitsmanagement-Studentin vorzüglich – die war in den vergangenen Jahren durchaus noch eine hohe Hürde für Emma Weiß, die auf der großen Tour vom Schweizer Erfolgstrainer Michel Roth trainiert wird und auch mit dem Team der Eidgenossen unterwegs ist. Satte 82,21 Punkte erhielt sie von den Kampfrichtern für ihren "Full-Full" – einen zweifachen Rückwärtssalto mit zweifacher Schraube. Noch nie hatte sie in ihrer Karriere einen Sprung mit einer derartigen Wertung gelandet.

Dabei waren die Voraussetzungen auf der Schanze alles andere als üblich. Auf einer dicken Eisschicht fanden die Springerinnen, die keine starken Kanten an den Skiern haben, kaum Halt. "Ich bin zunächst sechs-, siebenmal nach unten gerutscht und musste mich beeilen, um das Zeitlimit nicht zu überschreiten", sagt Emma Weiß, die dann ungeachtet, wo ihrer "Marker im Schnee lag, einfach drauf los sprang

Im ersten Durchgang gelang ihr zwar abermals ein guter Sprung, allerdings hatte die Ebingerin dabei zu viel Rotation, war deshalb etwas zu früh fertig und landete mit Rücklage im Auslauf. Sie setzte mit dem Gesäß auf und griff in den Schnee. Dafür zogen ihr die Kampfrichter etliche Punkte ab. "Dass ich einen Hand-Track hatte, war schon ein bisschen schade, aber für mich zählte vor allem, in der Quali durchzukommen, und das habe ich mehr als nur perfekt gemacht", so Emma Weiß. 70,24 Punkte standen schließlich für sie auf der Anzeigetafel, knapp 13 Zähler zu wenig, um im Finale der besten sechs Springerinnen mitmischen zu dürfen. Am Ende des ersten Durchgangs bedeutete das für sie den neunten Platz.

Den Sieg sicherte sich die Australierin Laura Peel (96,59 Punkte), die als eine der wenigen Frauen einen Dreifachsprung zeigt und bereits in Ruka triumphiert hatte, hauchdünn vor der US-Amerikanerin Ashley Caldwell (96,23) und Liubov Nikitina aus Russland (93,41).

Am Sonntag erreichte Emma Weiß bei der in Jaroslavl herrschenden klirrenden Kälte – "meine Heizsocken haben Wunder vollbracht" – mit ihrem Full-Full 79,06 Punkte, was für sie wieder den neunten Platz bedeutete. Ganz oben auf dem Siegerpodest landete nach dem Super-Finale Megan Nick (USA 89,88) mit minimalen Vorsprung auf die Belarussin Alla Tsuper (89,82) und Kaila Kuhn (USA/87,25).

Nach ihren beiden neunten Plätzen belegt Emma Weiß in der Weltcup-Gesamtwertung mit nun 138 Punkten den vierten Platz. Von der Spitze grüßt Laura Peel (210), die sich am Sonntag mit Rang 21 begnügen musste, die Plätze zwei und drei belegen Kuhn (146) und Caldwell (146).

Bereits am Montag stand die fünf Stunden lange Busfahrt zum nächsten Weltcup-Standort an. Denn am Samstag geht es für Emma Weiß und die anderen Ski-Kunstspringerinnen mit dem vierten Wettbewerb in der russischen Hauptstadt Moskau weiter. Eine Woche später geht es in Raubuchi (Weißrussland) um Punkte.