"SOS" signalisierten die Schüler des Haslacher Bildungszentrums am Freitag: Die Erde ist in Not, der Klimawandel bedroht ihre Zukunft. Foto: Störr

Das Haslacher Bildungszentrum hat mit Schuljahresbeginn das "Jahr der Nachhaltigkeit" ausgerufen. Beginnend mit der Teilnahme am Stadtradeln hat es am Freitag eine große Aktion im Rahmen des Welt-Klimastreiktags gegeben.

Haslach - "SOS – Erde in Not" hieß es am Freitagmorgen auf dem Campus des Haslacher Bildungszentrums. Die Schulgemeinschaft versammelte sich auf dem Schulhof vor der Mensa, wo mit Kreide ein SOS-Schriftzug samt Erdkreis aufgezeichnet war. Die Schülerinnen und Schüler der ersten bis zur neunten Klasse stellten sich zunächst auf dem Schriftzug auf, bevor die übrigen Schüler den Rahmen bildeten.

Schulleiter Christof Terglane dirigierte die Schulgemeinschaft via Megaphon aus dem Fenster des Fachraums Biologie heraus, bis es von oben gesehen ein einzigartiges Bild ergab. Die Schülerin Mia Brucker rief ebenfalls via Megaphon Schülern und Lehrern von oben aus zu: "Der Klimawandel ist in Haslach angekommen. Das haben wir alle im Sommer gemerkt!" – und die Schulgemeinschaft bekräftigte das lautstark.

Keanu Fischer mahnte mit dem bekannten Zitat des Creek-Häuptlings Seattle an den amerikanischen Präsidenten 1854: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." Und Mara Neumaier rief der Schulgemeinschaft zu: "Das ist unsere Lebensgrundlage, die zerstört wird – das ist unserer Zukunft, die zerstört wird – und: das ist unsere Erde, die zerstört wird."

Schule beteiligt sich am Stadtradeln

Und dann hielten die Schüler ihre Plakate hoch, die sie in den vergangenen Tagen im Unterricht gestaltet hatten. Parolen wie "Save the Earth", "Finger weg von unserer Zukunft", "Es gibt keinen Planet ›B‹", "Klimawandel – Nein Danke!" oder "Wäre die Welt eine Bank – ihr hättet sie schon lang gerettet!" waren zu lesen.

Währenddessen stieg die Drohne des Haslacher Filmemachers Stefan Hättich auf und schuf ein Bild, das auf der Internetseite des Bildungszentrums samt dazugehörendem Video abzurufen ist. Anschließend ging es für die Schüler zurück in ihre Klassen, während Terglane und Konrektor Marco Fritzsche über das "Jahr der Nachhaltigkeit" informierten.

In der gemeinsamen Überlegung der Lehrer und nach Rücksprache mit den Eltern sei zum Ende des vergangenen Schuljahrs der Entschluss gefasst worden. Schließlich würden die Schüler im Bildungszentrum die Wunder der Natur und den Kreislauf des Lebens kennen lernen. Und sie würden lernen, an welchen Stellen und dass im Gesamten zu viel Treibhausgas ausgestoßen werde. Neben der Müll-Vermeidung wären die Müll-Trennung und das Energiesparen Themen, die durch verschiedene Projekte im Laufe des Schuljahres umgesetzt werden. So wurden eigens ein "gelber" Container sowie gelbe Eimer für den Schulhof und die Klassenzimmer angeschafft, um den Plastikmüll vom Restmüll getrennt einzusammeln.

Und auch mit dem Haslacher "schwimmenden Professor" Andreas Fath sei ein Projekt in Sachen Mikroplastik geplant. Ein Dorn im Auge der Schulleitung sind die sogenannten "Mama-Taxis", die morgens die Straßen rund um den Campus belagern würden. Auch da werde es demnächst Projekte wie das bekannte "Spo-Spi-To" mit Bewegungspass geben.

"Wir müssen als Schule eine Haltung entwickeln, in der das Thema Nachhaltigkeit die oberste Priorität hat", erklärte Terglane abschließend. Die nächsten Aktionen werden in den Projektwochen Ende November stattfinden, die sich ausschließlich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen werden.

Das Haslacher Bildungszentrum ist eines von 20 Teams, die sich beim Stadtradeln in Haslach angemeldet haben. Lokal liegt das Team mit rund 5400 geradelten Kilometern derzeit auf Platz vier, was im Vergleich auf Kreisebene immerhin Platz 44 von 781 teilnehmenden Teams bedeutet. Das Team des Bildungszentrums besteht aus 114 Radelnden, die jetzt schon 834 Kilogramm CO vermieden haben.