Großes kommt auf die Narrenzunft Wellendingen zu: Zunftmeister Robert Baier (Mitte) ist seit zwölf Jahren im Amt und wird in der Mitgliederversammlung im Gasthaus Adler für weitere vier Jahre wiedergewählt. Er und Vizezunftmeister Gerd Angst (rechts) begrüßten den neuen Narrenrat Hannes Amann im Narrenrat. Der Rat hat für das geplante Jubiläum im kommenden Jahr viele Aufgaben vor sich. Foto: Riedlinger

Neben einem Rückblick auf die vergangene Saison und Wahlen war vor allem der Stand der Planungen für das 100. Jubiläum 2024 der Narrenzunft Wellendingen für die Mitglieder und Teilnehmer aus der Bevölkerung interessant.

Wellendingen - Am Vorabend des Dreikönigstages traf sich die Narrenzunft zu ihrer 99. Jahresversammlung im annähernd brechend vollen Gasthaus Adler. Im vergangenen Jahr sei die Zunft jäh vom Krieg am Rande Europas überrascht worden, sagte Zunftmeister Robert Baier. Die Auswirkungen zeigen sich bis heute: die Preisentwicklung bei den Bussen für Narrentreffen sei exorbitant gestiegen.

Keine Wartelisten

Das habe zur Folge, dass es heute im Gegensatz zu früher keine Wartelisten für Teilnehmer mehr gebe, es sei bei den Mitgliedern eine gewisse Zurückhaltung festzustellen. Für die Zukunft müsse man sich Gedanken machen, ob die Zunft jedes Jahr zwei Narrentreffen besuchen wolle.

Schriftführer Reiner Hermann berichtete, dass durch die Corona-Situation im vergangenen Jahr bis eine Woche vor der Fasnet nicht klar gewesen sei, ob man sie würde abhalten können oder nicht. So sei der Bunte Abend virtuell mit vielen Videobeiträgen der Akteure ins Netz gestellt worden.

Unlängst im Kloster

Am Schmotzigen habe man fast schon normale Zustände verzeichnen können. Und am Fasnetsmontag hatte dann doch auf dem durch Bauzäune abgesperrten Schlossplatz eine Brauchtumsvorführung abgehalten werden können. Dadurch sei doch etwas Normalität in das Vereinsleben in Wellendingen eingekehrt.

Zufrieden zeigte sich auch Kassier Jochen Küfner, der über einen soliden Kassenbestand berichten konnte. Bürgermeister Thomas Albrecht lobte die "kleine, aber feine Fasnet" auf dem Schlossplatz als "eine super Veranstaltung".

Seit mehr als einem Jahr ist die Zunft bereits in den Vorbereitungen für das 100. Jubiläum 2024. Dazu war der Narrenrat unlängst in einer Klausurtagung ins Kloster Heiligkreuztal gegangen, bei der noch viele offenen Themen besprochen wurden.

26. bis 28. Januar 2024

Laut Zunftmeister Robert Baier soll vom 26. bis 28. Januar 2024 das Treffen der Landschaft Neckar-Alb in Wellendingen stattfinden. Dazu soll auf der Festwiese beim Kinderzentrum ein Zelt für rund 2000 Personen aufgestellt werden.

Große Sorgen machen den Narrenräten die avisierten extremen Kosten von rund 45 000 Euro – und das noch ohne Heizungskosten. Dieses Zelt für drei Tage vollzubringen, sieht Robert Baier als größte Herausforderung: "Eines ist sicher: bei jedem Heckenfest ist der Erlös einfacher einzupreisen." Dazu kommen allein weitere 6000 Euro für Security, ohne die es einfach nicht gehe.

Bis jetzt hat die Narrenzunft allein für den Sonntag rund 3000 Anmeldungen. Es seien bisher knapp 40 Zünfte, überwiegend mit wenigen Teilnehmern, zum Teil aber auch mit vielen Teilnehmern.

Am Freitag geht noch was

Auf Nachfrage aus der Versammlung bestätigte er, dass es für den Freitagabend gerne weitere sein dürften. Für den Freitagabend ist ein schöner Abend mit Freunden aus der näheren Region geplant, für den Samstagabend der Brauchtumsabend der Landschaft Neckar-Alb, so Baier. Für die Gäste sei dies immer etwas schönes und interessantes.

Und am Sonntag soll der Umzug der Zünfte aus dem Bereich der Alemannenstraße über die Lembergstraße, um die beiden Kreisverkehre und dann wieder über die Hauptstraße den Ort hinauf bis zum Festzelt führen.

Appell des Zunftmeisters

Robert Baier richtete den dringenden Appell an die Versammlung: "Wir sind auf der Suche nach vielen freiwilligen Helfern. Wir werden auch von Haus zu Haus gehen und mit vorbereiteten Listen abfragen, wo und wie sich die Helfer einen Dienst vorstellen können. Es sollen auch zusätzliche Besenwirtschaften entstehen, und wir brauchen Personal beim Zunftmeisterempfang, bei der Erstellung der Festschrift und beim Festgottesdienst."

Derzeit werde durch die Zunft ein umfangreiches Sicherheits-, Hygiene- und Notfall-Konzept erstellt, dass noch mit allen öffentlichen Institutionen wie Landratsamt, Feuerwehr oder DRK abgesegnet werden müsse.

Was 2023 geplant ist

Für die laufende Saison steht am 21. Januar das Stellen des Narrenbaums, am 28./29. Januar das Narrentreffen in Tettnang und am 4./5. Februar das Narrentreffen in Sigmaringen auf dem Plan. Außerdem soll am 10. Februar ein Maschkererabend und am 12. Februar ein Narrenfrühstück angeboten werden.