Das favorisierte Gebiet A im Süden von Wilflingen zwischen der Zollern- und Eichenstraße. Foto: Fuchs Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ortschaftsrat macht sich mit Planer André Leopold kundig / Beschleunigtes Verfahren eröffnet Möglichkeiten

Wellendingen-Wilflingen. Mehr als 30 Bauplätze sollen in Wilflingen entstehen. Ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren soll die Erschließung schneller voran bringen. Zunächst muss sich der Ortschaftsrat jedoch auf ein Gebiet einigen.

Den richtigen Ort zu finden, ist die Aufgabe von André Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro. Seit zwei Jahren und nur noch bis zum Ende diesen Jahres haben Gemeinden die Möglichkeit, Bebauungspläne im beschleunigtem Verfahren für den Außenbereich aufzustellen.

"Der Paragraf 13b im Baugesetzbuch kommt aus Bayern", erklärt der Fachmann. Er beinhalte nur einen anstatt zwei Verfahrensschritten. "Wir haben die Ökogeschichte nicht", so Leopold. Der Umweltbericht entfalle einfach. Außerdem sei für den Eingriff in Naturgebiete kein Ausgleich an anderer Stelle erforderlich. Das erleichtere die Arbeit erheblich. "Die Voraussetzung ist aber, dass das neue Baugebiet an eine bestehende Siedlung angrenzt, wo schon Häuser stehen", sagt Leopold.

Die fünf Flächen, die sein Planungsbüro in Augenschein genommen hat, sind auf 2,5 Hektar angesetzt. Mehr dürfe es beim Verfahren 13b auch nicht sein. "Das ist genug, da bekommt man einiges unter", meint der Planungsbeauftragte. 30 bis 35 Bauplätze seien in jedem der ausgewählten Gebiete unterzubringen.

Begutachtet hat Leopold eine Fläche südlich von Wilflingen, die zwischen der Zollern- und Eichenstraße an den Ort grenzt. Er betitelte sie mit A. Fläche B befindet sich südöstlich im Keil zwischen der Gosheimer Straße und der Lochstraße. Direkt darüber, östlich der Klösterlestraße, hat der Planer Fläche E angesetzt. C liegt nördlich des Orts auf der linken Seite der Schörzinger Straße. Direkt links daneben befindet sich Fläche D.

Bei der Auswahl der möglichen Baugebiete sei ihm wichtig gewesen, dass sie städtebaulich Sinn machen, erklärt Leopold. "Der Ort sollte nicht in die Länge wachsen, sondern sich um den Kern herum entwickeln." Dann habe er die wichtigen Kriterien für jedes Gebiet überprüft, angefangen bei der Topografie über die Voraussetzungen zur Erschließung bis hin zum Thema Artenschutz.

Alle Flächen haben der Untersuchung standgehalten, Favoriten seien jedoch die Gebiete A und D. Sie seien gut erschließbar und weisen kein gravierendes Gefälle auf. Bei der südöstlichen Fläche B könne vor allem das steile Gefälle beim Bau einer Erschließungsstraße Probleme machen. Fläche C macht dem Planer in Sachen Artenschutz Sorgen. Holzbalken und Lagerplätze könnten die Heimat vieler geschützter Reptilien und Höhlenbrüter sein. Bei Fläche E wäre die Erschließung zwar über die Alb- und Klösterlestraße möglich, jedoch nur mit hohem Schwierigkeitsgrad, gibt Leopold zu bedenken.

Alle Gebiete außer B im Südosten grenzen an Naturschutzgebiete an, die Bebauung würde jedoch nicht in diese eingreifen. Darin sieht der Fachmann keine Hindernisse.

"Das Ziel sollte nun sein, sich auf ein oder zwei Flächen zu einigen und diese genauer zu prüfen", gibt Leopold an den Ortschaftsrat weiter. Dieser will sich nun bis etwa September einigen, welche Gebiete weiterverfolgt werden sollen. Dann muss der Gemeinderat zustimmen, bevor Leopold einen detaillierten Plan von dem Gebiet erstellt.

Es soll noch in diesem Jahr ein Aufstellungsverfahren erfolgen, bis zu dessen Abschluss ein weiteres halbes Jahr vergehen kann. Erst dann kann mit der Erschließung begonnen werden.