Ehrungen (von links): Daniel Bettinger, Stefan Bader, Matthias Zimmerer und Rainer Steidle wurden von Abteilungs- und Gesamtkommandant Patrick Griesser (rechts) ausgezeichnet. Fotos: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Asylsuchende Thema bei Mitgliederversammlung / Feuerwehr verleiht Auszeichnungen

Trotz einer ganzen Reihe Einsätze war das vergangene Jahr für die beiden Feuerwehr-Abteilungen Wellendingen und Wilflingen ein eher ruhiges.

Wellendingen (rd). Als Abteilungskommmandant in Wellendingen wurde Patrick Griesser für zunächst drei Jahre wiedergewählt. Mit Christoph Hafner und Holger Klaiber hat er gleich zwei neue Stellvertreter bekommen. Zum Stellvertreter von Wolfgang Götz für die Abteilung Wilflingen wurde Tobias Bucher gewählt. Zusätzlich gab Altersobmann Klaus Wiedemann sein Amt an Hans-Georg Bettinger weiter.

Auch in der Jugendfeuerwehr ist die Führungsmannschaft neu. Weil sich die bisherigen Feuerwehrleute nicht mehr für eine Neuwahl zur Verfügung stellten, wurde mit Lukas Schwenke und seinen Stellvertretern Michael Ringgenburger und Markus Nessler ein guter Ersatz gefunden.

In der Abteilung Wellendingen versehen derzeit 31 aktive Feuerwehrmänner ihren Dienst, die von vier Leuten in der Tagbereitschaft unterstützt werden. Dazu kommen 20 Jugendfeuerwehrleute, sechs Mitglieder in der Alterswehr und acht Ehrenmitglieder. Die Abteilung Wilflingen setzt sich aus 20 Feuerwehrmännern in der Einsatzabteilung, fünf Mitgliedern in der Alterswehr und acht Ehrenmitgliedern zusammen.

Laut den Berichten der Abteilungskommandanten Patrick Griesser und Wolfgang Götz wurden die Feuerwehrleute in Wellendingen insgesamt 22 und Wilflingen neun Mal alarmiert. Dabei gab es zwei Kleinbrände, einen Wohnungsbrand und insgesamt fünf Alarme durch Brandmeldeanlagen von Industriebetrieben. Zusätzlich waren als technische Hilfeleistungen zwei Benzin- oder Ölspuren zu beseitigen, neun Kleineinsätze wie die Unterstützung bei einem Krankentransport, verschiedene Wespennester oder ein umgestürzter Baum über der Straße zu beseitigen Zudem wurden zwei Türöffnungen durchgeführt, einmal wurde Wasser im Gebäude beseitigt. Die Beseitigung von Wespennestern wertet Wolfgang Götz nicht als regulären Einsatz, sondern mehr als Gefälligkeit für die Bevölkerung.

Zu den rund 70 Terminen gehörten natürlich regelmäßige Proben, Grundausbildungen und andere Lehrgänge. Weiter registriert wurden die Teilnahme am Kreisfeuerwehrfest in Fluorn-Winzeln oder Feierlichkeiten bei befreundeten Wehren in Zimmern, Rottweil, Zepfenhan, Schörzingen oder Feckenhausen.

Eine zusammen absolvierte Hauptübung in Wilflingen und das eigene Feuerwehrfest mit Gaudiwettbewerb taten ein Übriges, die Floriansjünger auf Trab zu halten.

Bürgermeister lobt

Viel Lob gab es durch Bürgermeister Thomas Albrecht, der anführte, das seine beiden Feuerwehrabteilungen begriffen und umgesetzt hätten, dass "nur demjenigen die Zukunft gehört, der die Jugend gewinnt". Doch Gemeinde und Feuerwehr sehen sich neuen, sehr großen Herausforderungen ausgesetzt. "Die ersten 35 Asylsuchenden demnächst im ehemaligen Gasthaus Rössle werden nicht das Ende der Fahnenstange sein", sagte Albrecht. Laut Hochrechnungen müsse die Gemeinde bis Ende des Jahres 90 Flüchtlinge aufnehmen.

Er und die beiden Abteilungskommandanten sind sich sicher, dass die Denkweise dieser Menschen bezüglich elektrischen Geräten oder sogar offenem Feuer in Gebäuden grundsätzlich anders sei als die der Einheimischen.

Für diese neuen Situationen gibt es bereits innerhalb der Feuerwehren Empfehlungen bezüglich von Mindestausrüstungen der Abteilungen. Vor allem aber gelte es, den Asylsuchenden die Angst vor uniformiertem Personal zu nehmen und im Objekt, ja besser noch mit den Flüchtlingen zusammen zu üben und zu proben.

"Wenn Jungs in Ihrem Alter dabei sind, vielleicht können Sie sie zu Ihren Übungen einladen", forderte der Bürgermeister seine Feuerwehrmänner auf. Eines sei jedoch sicher: Leichter werden die Aufgaben bestimmt nicht.

Hochkarätige Ehrungen vervollständigten die Versammlung der Gesamtwehr: Daniel Bettinger erhielt für seinen Einsatz 2013 die Fluthilfe-Medaille des Landes Baden-Württemberg. Stefan Bader wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung Wellendingen mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Rainer Steidle und Matthias Zimmerer wurden für jeweils 30 Jahre aktiven Dienst zu Ehrenmitgliedern der Abteilung Wellendingen ernannt.