In den Händen der Wilflinger Feuerwehrspitze: die neue Wärmebildkamera (von links): Patrick Grießer, Philipp Leibold, Alexander Selig, Michael Leibold, Tobias Bucher, Gerhard Leibold, An­dreas Muschal und Karl-Heinz Leibold. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder Bote

Wärmebildkamera: Von der Feuerwehr bis zur Kommunalwahl

Dass die Übergabe einer Wärmebildkamera von einer Firma an eine Feuerwehrabteilung mehr sein kann als eine Spende, zeigt sich in Wilflingen. Die eine oder andere lokalpolitische Anmerkung verleiht dem Treffen Würze.

Wellendingen-Wilflingen. Das traditionsreiche und expandierende Wilflinger Unternehmen Leibold und Amann Präzisionstechnik zeigt seine Verbundenheit mit der Feuerwehrabteilung Wilflingen und spendet ihr eine Wärmebildkamera im Wert von etwa 4000 Euro. Dies erfreut Abteilungskommandant Tobias Bucher, der sich, wie auch Patrick Grießer, Gesamtkommandant der Wellendinger Feuerwehr, bei Karl-Heinz, Gerhard, Philipp und Michael Leibold bedankt.

Karl-Heinz Leibold (kaufmännische Geschäftsleitung) hebt die Bedeutung der Wilflinger Feuerwehrabteilung hervor. Die Wärmebildkamera werte ihre Schlagkraft auf. Er betont die kurzen Wege. Schließlich komme es bei Einsätzen oft auf Sekunden an.

Mit einer Wärmebildkamera in Händen bringe der Erstangriff in Dunkelheit und Rauch einen taktischen Vorteil, erklärt der Gesamtkommandant. So erkennen die Feuerwehrleute sofort, wo sich noch Menschen befinden oder verstecken und orten den Brandherd.

Ein zweiter Vorteil sei nach dem Löschen das Beobachten: Existieren noch Glutnester? In Zeiten vor den Wärmebildkameras mussten manchmal zur Sicherheit ganze Decken heruntergerissen werden, oder aber der Brand sei wieder aufgeflackert.

Sinnvoll ist außerdem, dass das Modell der Wilflinger Abteilung nahezu identisch mit jenem in Wellendingen sei, sagt Tobias Bucher. Eine Anknüpfungspunkt für Patrick Grießer, zu betonen, dass die Gesamtwehr, die Abteilungen Wellendingen und Wilflingen, nur zusammen stark sei. Er hebt die Bedeutung der Tagesverfügbarkeit hervor – fünf, sechs Mann in Wilflingen und sieben, acht in Wellendingen.

Für Karl-Heinz Leibold ist die Feuerwehr ein Magnet, junge Leute zu halten. Und dies sei für die Gemeinde und ihre gemeinsame Existenz ein wesentlicher Punkt. Das Vereinsleben sei wichtig im Ort, assistiert Philipp Leibold, es sei ein Stück Kultur und Lebensqualität.

Dann holt Karl-Heinz Leibold mit Blick auf mögliche lokalpolitische Veränderungen vor der kommenden Kommunalwahl noch etwas weiter aus. Stichwort: unechte Teilortswahl. Für ihn zählen Ausgewogenheit und Partnerschaft auf Augenhöhe sehr viel. Eine Stimmenverschiebung im Gemeinderat – durch die unechte Teilortswahl sind Wilflingen fünf der 14 Sitze garantiert – hält Leibold für schlecht. Er bevorzugt eine Lösung, damit beiden Ortsteilen geholfen sei.

Am Montag, 17. Oktober, 19 Uhr, will Ortsvorsteher Andreas Muschal die Bürger im Bürgerhaus über die unechte Teilortswahl tiefergehend und objektiv informieren.