Den Schlossplatz beim Wellendinger Rathaus würde die Verwaltung gern neu gestalten. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Förderung: Wellendingen will Sanierungsprogramm verlängert / Kostenfrage entscheidend

Wellendingen (kw). Der Schlossplatz in Wellendingen könnte in das Landessanierungsprogramm der Gemeinde aufgenommen werden. "Versuchungen sollte man nachgeben, wer weiß, ob sie wiederkommen" – diese Aussage des Schriftstellers Oscar Wilde beherzigt am Donnerstagabend die Runde am Wellendinger Ratstisch. Die "Versuchung": Eine Fördermöglichkeit von bis zu 60 Prozent der Kosten von Seiten des Landes. Diese Aussicht auf einen Zuschuss für die Platzgestaltungen am Rathaus will die Gemeinde sich grundsätzlich offen halten – wer weiß, ob eine Förderung in dieser Höhe später noch möglich ist.

Doch der Haken an der Sache: Es bleiben immer noch 40 Prozent der Kosten übrig – und die muss die Gemeinde tragen. Dennoch: Der Gemeinderat folgt einhellig dem Vorschlag der Verwaltung, für eine Planung im nächsten Jahr eine Rate in Höhe von 50 000 Euro in den Haushalt einzustellen. Vorrangiges Ziel eines Entwurfs soll dabei sein, die Kosten zu ermitteln. Von diesen hänge ab, wie es mit dem Projekt weitergehe. Darüber ist man sich am Ratstisch schnell einig, denn nicht um jeden Preis, wie Andreas Muschal betont, soll die Maßnahme umgesetzt werden. "Ich kann mit einem Plan leben, doch der Kostenpunkt ist entscheidend. Es gibt eine Schmerzgrenze, denn wir haben noch andere wichtige Dinge", bringt der Wilflinger Ortsvorsteher zum Ausdruck. "Planung ja, wegen dem Rest sieht man dann", pflichtet Thomas Schauber Muschal bei. "Mir geht es gleich", stößt Armin Klaiber mit kräftiger Stimme ins selbe Horn und ergänzt: "Es kommt auch darauf an, wie es im nächsten Jahr bei uns finanziell aussieht". Und noch etwas spricht der Stimmenkönig der Kommunalwahl an: Einen "Ideenwettbewerb" – so hat es Bürgermeister Thomas Albrecht in der Vorlage formuliert – wolle er auf gar keinen Fall. Bei drei bis fünf Planungsbüros wolle die Verwaltung anfragen, heißt es. Der Gemeinderat entscheide in einer der kommenden Sitzungen, welche Büros zugelassen würden, betont der Schultes. Und außerdem meine er nicht einen "Ideenwettbewerb mit Preisgericht". Damit stellt der Bürgermeister Klaiber zufrieden.

Weil das Landessanierungsprogramm Ende 2020 ausläuft, ist grundsätzlich Eile geboten. Doch Albrecht gibt gleich Entwarnung: "Es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Verlängerung für zwei Jahre zu beantragen." Das will die Gemeinde tun.

Aus Sicht der Verwaltung wäre es überlegenswert den Schlossplatz und das gesamte Areal um das Rathaus zu überplanen und spätestens 2022 neu zu gestalten. Städtebaulich neu geordnet werden sollen die Parkierung, der Brunnen sowie die Wiese zwischen Rathaus und Friedhof.