Eines von 14 Pferden auf dem Anwesen von Willi Grathwol in der Abendsonne bei Wellendingen. Foto: Pfannes

Willi Grathwol fühlt sich von Veterinäramt verfolgt. Behörde sieht tierschutzwidriges Verhalten.

Wellendingen  - Ein besonders inniges Verhältnis wird Willi Grathwol mit Behörden, wie das Veterinäramt, nicht mehr eingehen. Zu angespannt scheinen diese Beziehungen zu sein, zu viel ist in der Vergangenheit vorgefallen. Es fallen Worte wie Tierschutz und Behördenwillkür. "Ich bin kein Verbrecher", beteuert er. "Mein Hobby sind Pferde."

 

Der 59-Jährige stammt aus Bergfelden und wohnt seit einem guten Jahr bei Wellendingen im Stungen. Der derzeitige Ärger hat sich um die 14 Pferde entzündet, die in einer Halle in Behelfsboxen untergebracht sind. "Sie gehören meinem Sohn", erzählt Grathwol. Der Bestand soll verringert werden, laute eine Auflage der Behörde. Als Grund werde tierschutzwidriges Verhalten genannt.

Die Rottweiler Behörde, in diesem Fall die promovierten Ärzte Heinz-Joachim Adam, Amtsleiter des Gesundheitsamtes, und Jörg Hauser, Amtsleiter des Veterinär- und Verbraucherschutzamtes, will zu diesem laufenden Verfahren keine Aussage machen. Adam sagt lediglich, dass Tierschutz vor persönlichen Vorlieben zu sehen sei. Tierschutz habe einen hohen Stellenwert beim Veterinäramt.

Willi Grathwol seinerseits beteuert, dass er seit 40 Jahren Pferde habe, dass er einen Antrag gestellt habe, damit das ihm auferlegte Tierhaltungsverbot aufgehoben werde, dass besagte 14 Pferde englische Vollblüter seien, dass diese Rennpferde zierlich, schlank und schmal seien, jedoch keineswegs unterernährt. Er betont, dass diese Tiere regelmäßig gefüttert werden und in der Regel nachts an die frische Luft kämen. Nachts deshalb, damit sie von Fliegen und Bremsen nicht belästigt werden. Über eine Weide verfüge er noch nicht. Diese sei bis 2012 verpachtet.

Willi Grathwol fühlt sich von Ämtern ungerechtfertigt verfolgt. Einst in Irndorf ansässig, habe es Probleme mit dem Veterinäramt Tuttlingen gegeben, anschließend in Dauchingen mit dem Veterinäramt Donaueschingen. Er berichtet von Gerichtsverfahren und Urteilen gegen sich, von nicht angemeldeten Kontrollen der Behörden bei ihm, von Auflagen, die der Pferdehalter erfüllen soll, von Widerspruch gegen jene, von Gesprächen und versuchten Kontaktaufnahmen seinerseits mit hochrangigen Behördenvertretern, von seiner Kontaktaufnahme mit dem Petitionsausschuss des Landtags und von seinen Überlegungen, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leiter des Rottweiler Veterinäramtes in Erwägung zu ziehen.