Seit Juni im Blick: Die Bäume im Friedhof in Wilflingen. Sie sollen laut des aktuellen Beschlusses des Ortschaftsrats nicht gefällt werden und dafür einen Pflegeschnitt erhalten. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Wilflinger Ortschaftsrat ändert seine Meinung vom Juni / Jugendhaus nach längerer Pause wieder geöffnet

Wellendingen-Wilflingen. Die sechs Bäume im Wilflinger Friedhof bleiben am Leben. Sie sollen einen gewissenhaften Pflegeschnitt erhalten, eine Idee der Gemeindeverwaltung. Dies beschließt der Ortschaftsrat einstimmig mit sechs Ja-Stimmen; Ortsvorsteher Andreas Muschal erklärt sich in dieser Angelegenheit für befangen, und Ratsmitglied Markus Götz fehlt entschuldigt.

Sechs Ja-Stimmen

Zum Hintergrund: Ende Juni hat das Gremium beschlossen, die Bäume zu fällen. Bürger sind mit diesem Wunsch vorstellig geworden. Es hieß, die herabfallenden Samen würden die Grabpflege erschweren.

Fünf Wochen später kam der Friedhof erneut auf die Tagesordnung des Ortschaftsrats. Mehrere Bürger setzten sich für den Erhalt der Bäume ein. Folge: Die Ratsrunde stoppte die Fällaktion, die ab Herbst möglich gewesen wäre, und beschloss, im Winter erneut über die Bäume zu sprechen. Und dies geschieht nun kurz vor Weihnachten. Einstimmiger Konsens: Die Bäume sollen erhalten bleiben und gepflegt werden.

Wie Alexander Hirt, stellvertretender Ortsvorsteher, sagt, sei schließlich vor vielen Jahren die Friedhofskonzeption mit Bepflanzung akzeptiert worden ("Bäume gehören auf einem Friedhof dazu"). Auch sei er von etlichen Bürgern angesprochen worden mit der Bitte, die Bäume nicht zu fällen.

Wolfgang Götz, der in der Juni-Sitzung fehlte, hat sich vor Ort die Lage betrachtet und ist zu dem Schluss gekommen, dass eigentlich die ersten drei Bäume von der Kapelle abwärts im Blickpunkt stehen. Er setzt sich für einen Pflegeschnitt ein und könnte sich allenfalls das Fällen eines Baumes, des zweiten von oben, vorstellen. Alexandra Scheibner sagt, dass sie bereits im Sommer skeptisch gewesen sei und das Fällen nur mit Ersatzbepflanzung hätte akzeptieren können.

Jugend mit Schlüsselgewalt

Auch ein zweites Thema, das den Ortschaftsrat im Laufe des Jahres beschäftigt hat, wird angesprochen: das Jugendhaus in Wilflingen. Seit etwa acht, zehn Wochen sei es nach einer längerer Zeit der geschlossenen Türen wieder geöffnet, teilt Andreas Muschal mit. Die Jugendlichen hätten Schlüsselgewalt und im Gegenzug einen Putzplan. Außerdem sei die Reparatur der Tür in Auftrag gegeben worden. Als Ursache für den Schimmel im Küchenbereich sei das Lüften ausgemacht worden.

Die Zwischenbilanz des Ortsvorstehers fällt nach der Wiederöffnung positiv aus. Klagen von Anwohnern habe er nicht vernommen; die Jugendlichen hätten sich sogar beim "Adventsfenster" beteiligt. Er betont außerdem, dass im Jugendhaus generell und bei einer möglichen Silvesterparty erst recht kein harter Alkohol etwas zu suchen habe.

Krankheit aus Asien

Weitere Mitteilungen des Ortsvorsteher betreffen Kabeleinzieharbeiten der Telekom im Berggarten sowie in Schörzinger, Lehr- und Lupfenstraße.

Auch von Fällaktionen berichtet Andreas Muschal. Zwei Bäume auf Privatgrund am ersten Kreuz Richtung Frittlingen, die am Absterben seien, müssten laut Förster verschwinden; sie seien von einer asiatischen Pilzkrankheit befallen.

"Dorf mit Kirche"

Schließlich freut er sich, dass die Ortschaft das Bild "Dorf mit Kirche" geschenkt bekommen habe. Es hatte einst Andreas Mors, von 1949 bis 1961 Pfarrer in Wilflingen, als Abschiedsgeschenk erhalten. Über die Familie Strobel, eines Großneffen des Geistlichen, der 1968 in Lautrach gestorben ist, fand das Bild über eine Familie Leibold und der Kirchengemeinde den Weg zur bürgerlichen Gemeinde. Es soll im Bürgerhaus aufgehängt werden.

Gemalt hat es zwar kein Picasso, aber Anton Munding aus Oberndorf (1903 bis 1976). In diesem Zusammenhang merkt der Ortsvorsteher an, dass in seinem Büro im Rathaus ein ähnliches Werk hänge, welches jedoch Pfarrer Julius Dreher nicht mitgenommen habe, als er die Pfarrei verlassen hatte.

Dank an die Bürger

Wie es in der letzten Sitzung eines Jahres Brauch ist, zieht der Ortsvorsteher eine kleine Jahresbilanz. Er spricht von keinem ganz einfachen Jahr. Dies hauptsächlich, weil das Thema unechte Teilortswahl viele Monate eines war. Andreas Muschal freut sich, dass sie bleibt und die Räte Rückhalt in der Bevölkerung erfahren und Rückenwind erhalten haben. Dafür bedankt er sich bei ihnen. Die übrigen Themen, Aufgaben und Anforderungen stuft er als undramatisch ein.

Auf andere Art und Weise erfreulich ist für Muschal die Nachfrage nach Bauplätzen im "Berggarten". Momentan seien noch drei von elf frei.

Was bleibt dann noch im Jahr 2018? Worte des Dankes für die "gute Zusammenarbeit" von Alexander Hirt an Andreas Muschal und für dessen Frau einen Blumenstrauß und ein Präsent.