Eine Person wird mit der Steckleiter aus dem Obergeschoss des Jugendhauses gerettet. Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Zweigeteilte Übung zeigt Können der Abteilungen Wellendingen und Wilflingen / Zahlreiche Zuschauer

Mit einer eindrucksvollen Hauptübung zeigten die Feuerwehrabteilungen Wellendingen und Wilflingen am Samstagnachmittag ihr Können.

Wellendingen . Sie demonstrierten nicht nur Löschangriffe von Atemschutzträgern oder die Rettung von Personen über eine Steckleiter, sondern mit Unterstützung der Kollegen aus Rottweil und deren Rüstwagen auch die Befreiung von Verletzten aus einem demolierten Auto.

Zahlreiche Schaulustige hatten sich neben Bürgermeister Thomas Albrecht, Alt-Bürgermeister Hans Fröhlich oder den Gemeinderäten am Bereich rund um das Jugendhaus gegenüber dem Rathaus in der Ortsmitte versammelt. Unter den erklärenden Kommentaren von Gesamtkommandant Patrick Grießer galt es zunächst, einen Löschangriff auf die laut Übungsannahme im Vollbrand stehenden Küche im Obergeschoss des Jugendhauses vorzunehmen. Dort hatte ein Bewohner einen Topf mit heißem Fett auf der Herdplatte vergessen, ein Zimmerbrand mit starker Rauchentwicklung war die Folge, der der Feuerwehr von einem zufällig vorbeikommenden Passanten gemeldet wurde.

Atemschutzträger führen einen Löschangriff aus

Die Wehr konnte nach ihrem Eintreffen sehr schnell eine Löschwasserversorgung aufbauen, parallel dazu mit Atemschutzträgern einen Löschangriff in das Innere des Gebäudes führen, eine Person mit der Steckleiter retten und in die Obhut des DRK übergeben sowie routiniert gegen den Zimmerbrand vorgehen.

Noch eindrucksvoller war für die Zuschauer der zweite Teil der Übung, bei der beim angenommenen Zeitpunkt in der frühen Nacht ein Autounfall simuliert wurde, bei dem ein Fahrzeug nach Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug von der Straße abkommt und die Fahrt mit einem Zusammenstoß mit einem Baum beendet.

Insgesamt drei Insassen, die von Feuerwehrkameraden als Statisten gespielt wurden, wurden laut Übung zum Teil schwer verletzt und im Fahrzeug eingeklemmt. Zudem muss der unter Schock stehende Fahrer des anderen Fahrzeuges betreut werden.

Schnell hatten die alarmierten Feuerwehr-Abteilungen nicht nur die Straße abgesichert, wegen der am Abend angenommenen Tageszeit die Szenerie mit Scheinwerfern ausgeleuchtet und eine Löschwasserversorgung aufgebaut. Parallel wurden zunächst die verletzten Insassen betreut, die eingeklemmt waren und zunächst nicht aus dem Auto befreit werden konnten.

Nachalarmierter Rüstwagen bringt Werkzeug

Unter Einsatz des aus Rottweil nachalarmierten Rüstwagens konnten dann schwere Hydraulikzangen eingesetzt werden. In Absprache mit der anwesenden Notärztin des DRK wurden die Türen des Autos komplett abgenommen, die Frontscheibe zersägt und dann das komplette Dach nach dem Trennen von A- und B-Säule des Autos nach oben weggeklappt. Dieser Anblick war für die zahlreichen Zuschauer besonders spektakulär.

Erst jetzt waren die Schwerverletzten besser zugänglich, konnten aus dem Auto gerettet und behandelt und versorgt werden. Inzwischen hatten ihre Feuerwehrkameraden längst beim anderen Fahrzeug eine auslaufende Flüssigkeit, in der Übungsannahme vermutlich Diesel-Kraftstoff, gebunden und damit vorgesorgt, dass dieser nicht in Kanalisation oder Erdreich strömt.

Gesamtkommandant Patrick Grießer und Abteilungskommandant Tobias Bucher aus Wilflingen zeigten sich nach den beiden gelungenen Teilübungen sehr zufrieden mit den Leistungen ihrer Mannschaften und hoben besonders die gute Kommunikation mit dem Feuerwehrkameraden aus Rottweil und mit der Abteilung des DRK hervor, die unter Führung von Michael Häring bei der Rettung und Versorgung der verletzten Personen einiges zu tun hatte.