Mit einer Besuchertribüne wäre die Wellendinger Neuwies-Sporthalle optimal ausgestattet. Die Kosten für eine solche Maßnahme – es wird mit einem hohen Betrag gerechnet – sollen im kommenden Jahr grob ermittelt werden. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Sporthalle: Grobe Kostenschätzung im kommenden Jahr / Fehler in Vergangenheit gemacht?

Im Nachhinein in man öfters klüger. Das gilt auch für die Kommunalpolitik. In Wellendingen wird die Entscheidung des Gemeinderats aus dem Jahr 1996, beim Bau der Wellendinger Neuwieshalle auf eine Tribüne zu verzichten, aus heutiger Sicht als falsch gesehen.

Wellendingen (kw). Langsam geht es Weihnachten zu. Deshalb darf man jetzt schon Wünsche und Begehrlichkeiten äußern. Bei den Kommunen werden die "Gaben" bereits im Herbst verteilt – wenn über den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr entschieden wird. Einen Wunsch, und zwar keinen kleinen, aber vielleicht bleibt es auch nur ein Traum, haben die sporttreibenden Vereine aus der Gesamtgemeinde Wellendingen.

Sie träumen von einer Tribüne in der Neuwies-Sporthalle. Fünf Vereine wünschen sich eine Überprüfung, ob und in welchem Umfang es möglich sei, in die bestehende Halle eine Tribüne zu integrieren oder anzubauen.

Man sei interessiert, so heißt es weiter in dem Schreiben an Verwaltung und Gemeinderat, größere Veranstaltungen nach Wellendingen zu bekommen. Diese könnten im Moment in der Sporthalle nicht stattfinden. Weiteres Argument für die Erweiterung: Die Gemeinde wachse seit Jahren. Die Maßnahme koste heute ein Vielfaches von dem, was man früher dafür hätte aufwenden müssen, trug Bürgermeister Thomas Albrecht zu Beginn der Beratung vor. Im Klartext: Die Gemeinde hätte beim Bau der Halle die Tribüne schon mitbauen sollen.

Versteckter Vorwurf

Armin Klaiber – er empfand die Aussage des Schultes als verstecken Vorwurf an das damalige Gremium – wehrte sich. Es habe sich im Gemeinderat dafür keine Mehrheit gefunden, erinnerte das dienstälteste Ratsmitglied am Tisch. Die Frage der Finanzierbarkeit habe das Gremium beschäftigt. Zudem: Wegen Auslaufen der Frist für den Zuschuss habe die Zeit eine große Rolle gespielt. Albrecht blieb dabei: "Der Fehler wurde in der Vergangenheit gemacht, man hätte damals die Kreditaufnahme machen müssen."

Alle in der Runde waren sich einig: Die ursprünglich veranschlagten Kosten von damals 500 000 Mark werden nie und nimmer ausreichen. Von einem Millionenbetrag – in Euro – wurde gesprochen. "Wir brauchen eine grobe Kostenschätzung, dann haben wir eine Hausnummer", fasste der Schultes zusammen. Er plädierte für das Einstellen einer Planungsrate und stieß damit auf offene Ohren. 5000 Euro wurden für den Haushalt 2020 vorgeschlagen.

Gemeinderat Thomas Schauber regte an: "Wir sollten die Sache anschauen und prüfen, ob es technisch und statisch überhaupt machbar ist." Ähnlich argumentierte Frank Friesch. Planungsrate ja, aber nicht über das Ziel hinausschießen, meinte er. Gemeinderätin Gabriele Leins zeigte Verständnis für das Ansinnen der Sportvereine. Sie brachte in diesem Zusammenhang den Begriff "Wertigkeit der Vereine" ins Spiel.

Sanierung vieler Straßen

Armin Klaiber ("Wir brauchen uns mit unserer großen Halle nicht zu verstecken") hielt dem Kollegium den umfangreichen Katalog zukünftiger Investitionen im Straßenbereich vor Augen.