Abwasserzweckverband: Rottweil trägt Teil der Kosten / Arbeiten am Faulbehälter folgen anschließend / Satzung geändert

Aldingen/Wellendingen/Rottweil-Neufra (fawa). Der Abwasserzweckverband Primtal hat in seiner Verbandsversammlung in Aldingen beschlossen, die Brücke über die Prim neu zu bauen. Ein Ersatz der maroden Brücke sei auch deshalb nötig, weil an der Verbandskläranlage in Neufra, die über die Brücke angefahren wird, Bauarbeiten anstehen.

Noch in diesem Jahr steht eine technische Überprüfung der Brücke an, berichtete der Verbandsvorsitzende, Aldingens Bürgermeister Ralf Fahrländer. Aufgrund ihres schlechten Zustands werde die Brücke keine uneingeschränkte Abnahme mehr bekommen.

Bei der Verbandskläranlage stehen weitere Bauarbeiten an, so der Ersatzbau eines neuen Faulturms. Dafür müssen Laster über die Brücke fahren können. Derzeit, so Fahrländer weiter, wäre der Neubau dieser Brücke wohl zu 50 Prozent förderfähig. Zudem würde sich die Stadt Rottweil beim Neubau mit einem Anteil von 25 Prozent an den nicht förderfähigen Kosten beteiligen.

Dies würde also bedeuten, dass bei geschätzten Neubaukosten in Höhe von 500 000 Euro der Zweckverband 75 Prozent der nicht förderfähigen Kosten in Höhe von 187 500 Euro zu tragen hätte.

Die derzeitige Brücke wird während der Bauzeit erhalten bleiben. Der Neubau soll parallel entstehen. Die Vergabe soll im Juni erfolgen, damit im September mit dem Bau begonnen werden kann. Der Verband geht von einer Bauzeit von drei bis vier Monaten aus. Die endgültige Fertigstellung der neuen Brücke, samt Verlegung der Zufahrt, dem Abriss der alten Brücke und den Arbeiten am Gelände, wird im April/Mai 2021 erwartet. Damit wäre die Brücke ab Mai 2021 wieder ohne Gewichtsbeschränkung befahrbar, so dass dann mit den Arbeiten für den Faulbehälter begonnen werden kann.

Die Versammlung beschloss zudem, die Ausschreibung für den Rohbau des neuen Faulbehälters aufzuheben. Die Ausschreibungsergebnisse aus dem Frühjahr 2019 hatten mit dem günstigsten Angebot (1,257 Millionen Euro) deutlich über der Kostenberechnung von 750 000 Euro gelegen. Auch Nachverhandlungen blieben erfolglos.

Da aber, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, trotzdem an einer massiven Bauweise festgehalten werden soll, wurde die Ausschreibung für dieses Gewerk aufgehoben. Die erneute Ausschreibung soll Ende 2020 erfolgen. Das Gewerk der technischen Ausrüstung soll möglichst aufrecht erhalten werden.

2018 verlief für den Abwasserzweckverband weitestgehend planmäßig, wie die Schlussrechnung zeigt. Sie schließt mit einem Jahresverlust von 586 683 Euro ab. Dieser ergibt sich aus den jährlichen Abschreibungen und wird gemäß den Bestimmungen der Verbandssatzung durch eine Eigenkapitalentnahme ausgeglichen.

Außerdem beschloss die Versammlung den Wirtschaftsplan 2020. Die Betriebskostenumlage an die Verbandsgemeinden wird demnach voraussichtlich 782 000 Euro betragen, die Kapitalumlage 594 800 Euro.

Bei den Wahlen wurden einstimmig bestätigt als Verbandsvorsitzender Bürgermeister Ralf Fahrländer, Aldingen, Verbandsschriftführerin bleibt Silke Morlok, Aldingen.

Verbandsrechnerin Alexandra Scheibner konnte nicht gewählt werden, weil ihre Doppelfunktion als Gemeinderätin in Wellendingen und Verbandsrechnerin ein Hinderungsgrund wäre. Die Rechtsaufsicht ist aber der Auffassung, dass dies mittels einer Personalleihe der Gemeinde Aldingen, wo Scheibner Gemeindekämmerin ist, an den Zweckverband geregelt werden kann.

Daher wurde die Verbandssatzung geändert und die Personalleihe für die Verbandsrechnerin seit Mai 2019 befristet bis Mai 2024 geregelt. Danach werden ein neuer Beschluss und eine weitere Änderung der Verbandssatzung notwendig sein.