Kommunales: 2019er-Jahresrechnung im Gemeinderat

Abschied, Absage, Ansage: Im Wellendinger Gemeinderat wird so manche Träne verbal vergossen.

Wellendingen. Endgültig Abschied nimmt die Ratsrunde von der kameralen Haushaltsführung. Kämmerer Phillippe Liebermann geht kurz auf die Jahresrechnung 2019 ein, die letzte nach alter Art. Seit diesem Jahr müssen alle Gemeinden in Baden-Württemberg ihre Zahlen nach der Doppik aufstellen.

Sehr erfreulich sei das Jahr 2019 verlaufen, so Liebermann. Ein sichtbares Zeichen: die Gewerbesteuereinnahmen. Aus den geplanten 4,0 Millionen Euro wurden 5,307 Millionen Euro. Die Zuführungsrate, das erwirtschaftete Geld aus dem Verwaltungshaushalt, der für die laufenden Aufgaben zuständig ist, erhöhte sich um etwa 1,0 Millionen Euro. Dieses Geld kam dem Vermögenshaushalt zugute, der neue Investitionen finanziert.

2019 meisterte die Gemeinde hohe über- und außerplanmäßige Ausgaben. Der Kämmerer nennt als ein Beispiel die Sanierung der Wilflinger Straße. Die Rücklagen haben sich um beinahe 300 000 Euro vermehrt und betrugen Ende 2019 1,538 Millionen Euro. Mindestbestand: 243 086,48 Euro.

Und die Schulden haben sich im Laufe des Jahres verringert auf 1,188 Millionen Euro: von 447,80 pro Kopf auf 323,68 Euro am 31. Dezember. Die Einwohnerzahl betrug 2019 exakt 3269 Bürger.

Seniorennachmittag

Abgesagt wird der Seniorennachmittag der Gemeinde, der für den 6. Dezember vorgesehen war. Als Grund, wen wundert es, nennt Bürgermeister Thomas Albrecht die Corona-Pandemie. Er lobt die "Superveranstaltung", die im vergangenen Dezember in der Lemberghalle über die Bühne ging, und speziell den Musikverein Wilflingen.

Kindergarten

Skeptisch zeigt sich Yvonne Skarlatoudis, als über die Sanierung des Wellendinger Kindergartens und den Termin der Fertigstellung gesprochen wird. Der Bürgermeister nennt den 7. September; dies habe ihm der Verantwortliche mitgeteilt. "Ich vertraue auf den Architekten."

Die Sommerferienbetreuung laufe ja bis zum 14. September, sagt Albrecht. Ersatzgebäude für eine mögliche Überbrückung gebe es keine. Laut Gesundheitsamt dürfe man nicht ins Bürgerhaus oder in ein anderes Gebäude, antwortet er auf Frage und Anregung der Gemeinderätin, ob sich die Verwaltung Gedanken über Ausweichquartiere gemacht habe.

Und wegen "Corona": Vorgesehen sei eine Stirnfiebermessung bei jedem Kind, das die Einrichtung betrete.