Das moderierende Wirtsehepaar „Eugen und Lena“ nahm so manches aus der Kommunalpolitik aufs Korn. Foto:  

Die „Fasnet handg’macht“ der Weitinger Musiker sprühte am Samstag wieder vor Witz, Einfallsreichtum, Lokalkolorit und Musikalität.

Die „Fasnet handg’macht“ des Musikvereins erfüllte auch nach zweijähriger Corona-Pause voll ihre Erwartungen. Witzig und spritzig wie eh lieferten die „Blechspucker“ wieder ein originelles Programm mit vielen fein- und hintersinnigen Pointen und Gags ab.

Wirtsehepaar moderiert

Auch das moderierende Wirtsehepaar „Eugen und Lena“ (Marcel Breining und Andreas Gaus) neckte sich wie zuvor und nahm dann auch so manches aus der Kommunalpolitik aufs Korn. So meinten sie beispielsweise Buchsteighalle, auf so einen für Schwaben schwer auszusprechenden Namen könne nur ein Lehrer kommen.

Klimaneutrale Getränke

Dass dem Fasnetumzug durch Klimaaktivisten Gefahr droht, zeigten dann „de Jonge“ als „Letzte Eskalation“. Die Blockade kann nur nur umgangen werden, wenn die Narrengruppen vegan werden. Dnach dürfen die „Bettschoner“ statt Bienenwachskerzen künftig nur Speiseöl aus der Region verwenden, und statt ihren „Saublôderen“ vegane Gummischweinchen und statt den Fellen nur noch Badläufer. Vergangenheit sind auch die Fuchsschwänze der „Blotzer“, die nun LBFTQ-farbene Staubwedel an die Maske heften müssen. Der Weg frei war nun für die Musiker aufgrund ihres klimaneutralen Lieblingsgetränks Baisingen. Fazit: „Werde vegan – Geh zur Musik!“

Die „Blauen Kappen“ sorgten musikalisch für tolle Stimmung im Saal.

Für weitere Stimmung sorgten dann ein Trio der Eutinger Musikkapelle mit fetziger Alpenmusik. Marc Müller stellte dabei als Spieler von „Konnis Glocken“ seine hohe Musikalität unter dem Beweis. Begleitet wurde er von Peter Klink (Akkordeon) und Alexander Krauß (Gitarre). Die „Kiffer vom Süderhof“ (Andreas Gaus und Marcel Breining) betrachteten die Welt – immer „high vor Heu“ – die Welt mit ihren besonderen Aspekten. So entspräche das Arbeitstempo der Verwaltung höchstens ihrem Unterhaltungstempo. Hoffnung setzen sie auf den neuen Schultes, dass der Bauhof künftig nur noch das Gras ernten und nicht mehr mähen dürfe.

Der „grüne OV“ habe sie jedoch enttäuscht, weil er sich mehr um E-Ladestellen kümmere als um ihren „Stoff“. Dabei sei doch klar, dass bei E-Autos die gleiche Angst wie beim Durchfall bestehe, nicht rechtzeitig heimzukommen.

1000 mal gewogen

„Ich hab mich 1000 mal gewogen“, beichteten die „Blauen Kappen“ mit einer Version eines Andrea-Berg-Hits. Trotz Pillen und Diäten seien ihre „dicke Ranzen“ geblieben.

„Edes Doofmänner“, benannt nach dem früheren Musikerchef „Edgar „Ede“ Schmid, schilderten die Missgeschicke eines Griechenland-Urlaubers (Andreas Gaus) mit der altgriechischen Götterwelt. Der Durstige aus dem Gäu hatte seinen Flaschenöffner vergessen und schaffte es nicht, den Korkverschluss seines Bierfläschles zu kappen. Verzweifelt, allerdings auch vergeblich, wandte er sich an die Götter und Gestalten der altgriechischen Mythologie. Doch der Schlange Hydra wuchsen immer wieder Köpfe nach, „Po“-Seidon wackelte nur mit seinem Hinterteil, Götterbote Hermes kam von Amazon auftauchte und Herakles auf seinem geflügelten Pferd konnte auch nicht helfen.

Wasser untergejubelt

Zynisch zeigte sich Hades, der Gott der Unterwelt, der ihm eine „lahme“ und alkoholfreie Radler mit stillem Wasser unterjubeln wollte, Apollo(-Optik) wollte ihm nur seine Brillen aufschwätzen. Hilflos zeigte sich auch „Aphro-Titte“ und die tolpatschigen Spartaner ohne Lanzen.

Immer wieder aber tauchte dazwischen Dionysos auf. Der Gott des Weines wollte ihm immer seinen Ouzo anzudrehen: „Wolle Ouzo kaufen?“

Weil alle Anflehungen vergeblich waren, erhörte ihn der Urlauber in seiner Verzweiflung. Wie man es besser machen kann, zeigte dann eine Musikerin, ihr Badetuch mit dem Weitinger Wappen ausbreitete und mit ihrem , den Flaschenöffner zückte und auf „Hellas!“ ansetzte.

„Edes Doofmänner“ nahmen die Missgeschicke eines Griechenland-Urlaubers aufs Korn.

Blaue Kappen spielen auf

Gebührend gefeiert wurden dazwischen die fleißig aufspielenden „Blauen Kappen“ des Musikvereins mit ihrem Fasnetsdirigenten Frank Sauter. Die Hausmusik des Abends und wie in den Vorjahren befreundete Lumpenkapelle Schwalldorf sorgten für weitere aufgeheizte Stimmung bis in die späte Nach hinein.

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