Im Bereich "Etzelsteig" geht es in Mühlheim mit der Wohnbebauung weiter. Foto: Weisser

Die Wohnbebauung im Sulzer Stadtteil Mühlheim setzt sich künftig im Bereich "Etzelsteig" fort. Der Gemeinderat hat die Planungsleistungen für die Aufstellung eines Bebauungsplanes an das Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro vergeben. Das Projekt ist nicht unumstritten.

Sulz-Mühlheim - Die Kosten für die Planung einschließlich Prüfung des Artenschutzes belaufen sich auf rund 37.000 Euro. Vier Räte votierten gegen den Beschluss.

 

"Etzelsteig" hat eine längere Geschichte. Für diese Flächen war bereits im Jahr 2002 ein Aufstellungsbeschluss gefasst worden. Diesen habe man dann wieder zur Seite geschoben, erinnerte Bürgermeister Gerd Hieber. Mit ein Grund waren damals die fehlenden Grundstücksflächen im Bereich der Zufahrt.

Mit hohen Erschließungskosten zu rechnen

Das Gebiet sei 2017 – so die stellvertretende Bauamtsleiterin Madelaine Schatz in ihrem Bericht – im Rahmen der Fortschreibung sogar aus dem Flächennutzungsplan gestrichen worden – und zwar zugunsten der Wohnbauentwicklung "Fischinger Steige II". Nach Aussagen der Verwaltung ist dieses Baugebiet nun nahezu komplett bebaut. Es gebe aber weiteren Bedarf an Wohnbaugrundstücken.

Gemeinderat André Amon kritisierte allgemein den hohen Flächenverbrauch der Stadt. Er lehnte das Vorhaben ab. Unterstützung bekam er von Ratskollegin Heidi Kuhring. "Etzelsteig" befinde sich in einer unglücklichen Ortsrandlage, die Topographie sei recht steil. Man müsse mit hohen Erschließungskosten rechnen, gab sie zu bedenken. Gemeinderätin Barbara Klaussner freute sich dagegen, "dass wir jetzt so weit sind". Nur noch ein Bauplatz stünde in Mühlheim zur Verfügung, warf sie ein. Zudem: Schon vor über 20 Jahren sei "Etzelsteig" zur Bebauung vorgesehen und lange Zeit auch im Flächennutzungsplan enthalten gewesen.

Der künftige Geltungsbereich des Bebauungsplanes "Etzelsteig" hat sich im Vergleich zum Aufstellungsbeschluss von 2006 verändert. Ebenso seien die gesetzlichen Anforderungen insbesondere im Bereich Artenschutz und Umweltbericht gestiegen, hieß es. Deshalb werde die Stadt das Bebauungsplanverfahren mit einem neuen Aufstellungsbeschluss einleiten.

Die zu entwickelnde Fläche ist im aktuellen Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen. Der Bebauungsplan kann deshalb aus dem Flächennutzungsplan heraus entwickelt werden.