Das gleiche Herstellverfahren verbindet die drei Weine. Foto: www.pixabay.de

Madeira, Sherry und Port - die Klassiker sind aus der Mode gekommen, haben aber trotzdem einiges zu bieten. 

Die drei berühmten Weinsorten Madeira, Sherry und Portwein unterscheiden sich zwar gravierend voneinander, haben allerdings eines gemeinsam: das „Aufspritzen“. Bereits im 18. Jahrhundert begann man mit diesem Verfahren. Einen Wein „aufzuspritzen“ bedeutet, dass dieser während oder nach Beendigung des Gärprozesses mit Branntwein angereichert wird. Dieses anreichern macht die Weine um einiges länger haltbar, was sich vor allem im Export als enormer Vorteil erwies.

Beim spanischen Sherry wird einem weißen Wein nach Ende der Vergärung Branntwein hinzugefügt, was den Alkoholgehalt in die Höhe treibt. Der erstmal trockene Sherry bleibt nun entweder in seiner Ursprungsform oder wird zusätzlich mit einem weiteren Wein angereichert. In offenen Fässern reift er dann anschließend und wird so bewusst oxidiert. Auch der aus der gleichnamig stammenden portugiesischen Insel Madeira besteht aus weißen Trauben. Hier hören die Ähnlichkeiten allerdings auch schon auf, denn der Branntwein wird hier bereits während des Gärprozesses hinzugegeben und beendet diesen. So verbleibt je nach Zeitpunkt der Zugabe mehr oder weniger Süße im Madeira. Dieser wird nun oxidiert und hält sich so abgefüllt monatelang ohne Qualitätsverluste in der angebrochenen Flasche. Portweine  werden mithilfe des gleichen Verfahrens hergestellt, allerdings meist aus roten Trauben. Reift er bis zum Schluss in einem Fass, wird der fertige Portwein „Colheita“ genannt,  der in Flaschen gereifte „Vintage“. Während sich „Colheita“, Madeira und Sherry auch noch monatelang nach Anbruch genießen lassen, sollte „Vintage Port“ genauso schnell ausgetrunken werden wie gewöhnlicher Wein. Doch wer kann bei so einem guten Geschmack schon lange widerstehen?

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