Das Weingut der Stadt bewirtschaftet auch die Steilhänge an der Neuen Weinsteige Foto: Leif Piechowski

Das Weingut der Stadt Stuttgart verursacht im Rathaus große Sorgen, weil es im Jahr 2014 einen Verlust von rund 800 000 Euro produziert hat.

Stuttgart - Das Weingut der Stadt Stuttgart verursacht im Rathaus große Sorgen, weil es im Jahr 2014 einen Verlust von rund 800 000 Euro produziert hat. Die Umstände lösten in nichtöffentlicher Sitzung des Wirtschaftsausschusses Ärger aus. Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) bot daraufhin eine Besprechung an: mit Weingutleiter Bernhard Nanz, der 2016 in den Ruhestand gehen wird, und je einem Vertreter der Fraktionen. Die Diskussion soll von Thomas Zügel, dem Leiter des Liegenschaftsamts, geleitet werden.

Vom Gesamtverlust wird die Stadt 430 000 Euro auf direktem Weg bezahlen müssen. Vorgesehen waren rund 150 000 Euro. Das Weingut hat knapp 80 000 Liter produziert, jede Flasche Wein werde mit 5,40 Euro subventioniert, sagte Bürgermeister Föll unserer Zeitung. Und weiter: „Das ist absurd.“ Föll, der früher ohne Erfolg einschneidendere Maßnahmen gefordert hatte, will keinen eigenen Vorschlag machen. Er will abwarten, wie der Gemeinderat mit dem Defizit umgehen möchte. Um die Marke Weingut Stadt Stuttgart zu erhalten, hatte der Gemeinderat 2011 eine Kooperation mit den Weingärtnern Bad Cannstatt beschlossen.

Weil Fachleute durch Krankheit fehlten, weil als Fahrer eingeteilte Mitarbeiter zeitweise keine Fahrerlaubnis hatten und weil ein Azubi ging, sei das vorgesehene Pensum im Keller nicht geschafft worden, hieß es. Die dünne Personaldecke von acht Mitarbeitern wird als Problem angesehen. Dem Weingut droht nun die nächste Strukturdebatte. Dann könnte auch wieder eine Verpachtung zum Thema werden.