Bürgermeister Gerhard Reiner (links) und der Heimatforscher Albrecht Homrighausen halten den Vorabdruck des neuen Ortsbuchs von Weilen unter den Rinnen in den Händen, das am 15. Februar offiziell vorgestellt wird. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Albrecht Homrighausen stellt Fortschreibung der Dorfchronik am 15. Februar vor / 550 Exemplare geplant

Was lange währt: Das Ortsbuch "Ein Dorf an der Schlichemtalpforte" ist fertiggestellt. Albrecht Homrighausen hat darin die Geschichte von Weilen unter den Rinnen bis in die Gegenwart festgehalten.

Weilen u. d. R. "Wir hatten den Wunsch nach einer neuen Auflage", sagt Bürgermeister Gerhard Reiner. Bereits 2009 habe es der Gemeinderat begrüßt, dass Homrighausen das Ortsbuch aus dem Jahr 1969 überarbeite und eine Neuauflage gedruckt werde.

Die alte Ortschronik des damaligen Bürgermeisters Josef Koch umfasste 200 Seiten mit 74 Fotografien und Zeichnungen. Die 300-seitige Neuauflage gliedert sich nun in verschiedene Abschnitte von der Vorzeit bis hin zur Gegenwart. Aber auch die Bereiche Landwirtschaft, Handel und Infrastruktur werden thematisiert.

Die historischen Teile wurden von der ersten Auflage übernommen und überarbeitet. Auch das Vorwort von Koch wurde beibehalten. Darauf folgen nun weitere Vorworte von Homrighausen und Reiner. Viele Zeichnungen des Kunstmalers August Blepp zieren das Buch sowie ein Landschaftsporträt auf dem Einband. Homrighausens Schwiegertochter Heike Homrighausen gestaltete das Layout, die die Druckerei direkt übernahm. Die Druckkosten übernimmt die Gemeinde.

"Schwierig war es, überhaupt die geschichtlichen Fakten eines so kleinen Dorfes festzuhalten. Es passiert nicht so viel, und wenn doch, dann wurde es nur schnell aufgeschrieben", erklärt Homrighausen. Dargestellt werde natürlich auch der Flugzeugabsturz am 20. September 1977, bei dem zwei Düsenjäger zerschellten und ein Pilot ums Leben kam. Der Augenzeugenbericht des früheren Bürgermeister Erwin Weinmann war der Erstauflage von Koch nur beigelegt.

Berichtet wird auch über die Verhandlungen zwischen dem damaligen Landrat Heinrich Haasis und Bürgermeister Weinmann in Sachen Kommunalreform: Weilen sollte sich mit Schömberg zusammenschließen. Bis zum Stichtag 30. Juni 1971 sollte das Dorf mindestens 1000 Einwohner zählen, um selbstständig bleiben zu können. Schließlich einigte man sich auf 500, aber es waren noch nicht einmal so viele. "Weinmann ging zum Musikverein und suchte nach einer Lösung." Die Bräute der Musiker beschlossen darauf, nach Weilen zu ziehen, ist in der Chronik zu lesen. Somit konnte das Dorf selbstständig bleiben; 1973 wurde der Verwaltungsverband gegründet.

"Es will dies Buch dir Kunde bringen aus Weilens alten Tagen, von unser Väter Ringen und Antwort vieler Fragen. Ein Stück Heimat will es werden, all jenen, welche zogen fort, die fern von Weilen werken an einem fremden Ort", schreibt Koch. Das war auch Homrighausens Absicht bei der Arbeit an dem Buch: "Die Weilener sollen die Dorfgeschichte verstehen können."

Die erste Auflage umfasst 550 Exemplare. "Hoffentlich reichen diese für die nächsten 50 Jahre", sagt Reiner.