Markus Wolfahrt (großes Bild) singt sich noch ein bisschen tiefer in die Herzen seiner vielen weiblichen Fans, Cindy Brandstetter (unten, von links) findet im Publikum eine Duettpartnerin und beim Auftritt des "Alpentrio Tirol" schunkelt und singt ohnehin alles mit: Auch wenn es diesmal etwas kühler ist beim Open Air der Volksmusik, ist die Stimmung bestens.Deregowski Foto: Deregowski

Trotz kühler Temperaturen beim Open Air der Volksmusik herrscht fabelhafte Stimmung.

Weilen u. d. R. - Es wurde geschunkelt, gesungen, gelacht: Für zahllose Besucher wurde das beschauliche Örtchen Weilen unter den Rinnen am Mittwochabend wieder zum Mekka der Volksmusik.Beim 19. Open Air der Volksmusik bei der "Wasenstube" hatte Heinz Koch mit dem "Alpentrio Tirol" und Markus Wolfahrt die Garanten für ein ausgelassenes Fest zu Gast.

Begonnen hatte der Tag mit dem zur Tradition gewordenen Kesselfleischessen, das gegen Abend von einem Ohrenschmaus abgelöst wurde. Nach dem Auftakt mit der Spaichinger Tanzband Caro übernahm Heinz Koch das Mikrofon. Nicht nur bei seinen vielen Fans kamen Lieder wie "Kneipe zum kleinen Glück" oder "Wer zum Lachen in den Keller geht" gut an. Koch, immer einen flotten Spruch auf den Lippen, unterhielt mit Bravour auf der Bühne und im Publikum. Als weibliche Fans ihm Blumen schenkten, revanchierte er sich mit einem Tänzchen.

Der Nachwuchs durfte in diesem Jahr ebenfalls nicht fehlen. Der siebenjährige Thomas aus Weilen begeisterte wie schon im Vorjahr. Mit Koch trällerte er "Bajazzo", glänzte später noch einmal solo und brachte mit dem Gastgeber das Publikum mit dem Titel "Sierra Madre" zum Schunkeln mit Mitsingen.

Etwas älter als Thomas ist die Elsässerin Cindy Brandstetter. Mit französischem Dialekt und viel Charme gewann sie das Publikum für sich. Locker-flockige eigene Titel wie "O la la Paris" oder "Ich träum nur von l’Amour" mischte sie gekonnt mit Schlager-Klassikern wie "Ein bisschen Frieden". Als sie sich bei einem Medley ins Publikum begab, hatte sie prompt eine Gesangspartnerin, die ihre Limo-Flasche zum Mikrofon umfunktionierte.

Wolfahrts Auftritt: kurz und knackig

Alpenglühen brachten die folgenden Musiker nach Weilen: Mit dem aufgehenden Mond am sternenklaren Himmel betrat das "Alpentrio Tirol" die Bühne. Die kühler werdenden Temperaturen nahmen die Herren mit Humor. "Wir brauchen keine Nebelmaschine, wir machen uns den Nebel selber", kommentierte Mario Wolf scherzhaft die Kühle und hauchte Richtung Publikum. Dieses wusste sich ohnehin zu helfen: schunkeln, singen, klatschen und kuscheliges Aneinanderrücken bei Balladen brachten Wärme und Stimmung. Wo es der Platz zuließ, wurde zudem ausgelassen getanzt.

"Fehlt nur noch der Schnee", spottete Koch über die Temperaturen und stellte verschmitzt eine Aprés-Ski-Party fürs kommende Jahr in Aussicht, nachdem er nach der Zugabe des Trios die Bühne betreten hatte. Mit dem Titel "Hände zum Himmel" heizten die vier Musiker noch einmal ordentlich ein.

Den ehemaligen Klostertaler-Chef Markus Wolfahrt empfing das Publikum mit Jubel. Koch wäre aber nicht Koch, wenn er sich diese Gelegenheit für einen Scherz entgehen lassen hätte. "Markus, du kannst heimgehen", forderte er, "die sind alle wegen mir da." Mit Liedern von seinem ersten Solo-Album "Mein Weg" und bekannten Hits seiner ehemaligen Kombo gestaltete Wolfahrt seinen Auftritt. Jeder Song, erklärte er, habe seine eigene Geschichte. "Unsichtbare Helden" etwa sei den vielen ehrenamtlichen Tätigen gewidmet, ohne die die Gesellschaft nicht bestehen könne, so der Sänger, der sein Lob auch an Koch für sein Engagement für krebskranke Kinder richtete.

Seinen weiblichen Fans widmete er die Lieder "Heyo, du musst ein Engel sein" und "Gott schütze die Frauen". Dafür begab er sich mitten ins Publikum und war sofort von Anhängerinnen umringt. Seinen kurzen, aber knackigen Auftritt beendete Wolfahrt mit dem von den Fans lautstark mitgesungenen "Hallelujah" und entließ sie mit "Ciao d’Amore", das er mit Koch gemeinsam vortrug, in die Nacht.