Weil höhere Kosten drohen, will der Kämmerer eine „offene Diskussion“ in Sachen Crankoschule. Foto: Leif Piechowski

- m Ringen um die Kostenbegrenzung vor dem Neubau der John-Cranko-Schule mag Stuttgarts Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) auch eine neue Suche nach einem weniger kostenträchtigen Standort nicht ausschließen.

Stuttgart - Im Ringen um die Kostenbegrenzung vor dem Neubau der John-Cranko-Schule mag Stuttgarts Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) auch eine neue Suche nach einem weniger kostenträchtigen Standort nicht ausschließen. „Wenn sich ein neuer Sachverhalt ergibt wie ein beträchtlich höherer Aufwand, dann muss man mit voller Offenheit an die Problemlösung herangehen“, sagte Föll auf Anfrage.

Wie zuvor schon Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU), wies auch Föll Aussagen von Seiten des Landes und der Staatstheater-Leitung zurück, dass die früher diskutierten niedrigeren Kosten lediglich „politische Zahlen“ gewesen seien. „Das Land mit seiner Bauherrenfunktion hatte gerechnet und diese Kostenangaben gemacht“, sagte Föll, „wir bei der Stadt waren gleich skeptisch und haben darauf hingewiesen.“ Nur deswegen sei der externe Gutachter eingeschaltet worden, der jetzt Kosten von 45 bis 50 Millionen Euro prognostizierte, falls der vorliegende Entwurf samt Raumprogramm so umgesetzt werden.

Kosten sind nicht mehr auf 32 Millionen Euro zu senken

Frühere Kostenschätzungen, die zwischen 28, 32 und 35 Millionen Euro pendelten, wurden damit hinfällig. Bis zum Auftakt der Sommerferien soll zwar ermittelt sein, ob und in welchem Umfang noch Kürzungen möglich sind. Wolfgang Leidig, Amtschef des Finanzministeriums, hat bei einer Pressekonferenz mit Kunstministerin Theresa Bauer (Grüne) aber bereits erklärt, dass die Kosten nicht mehr auf 32 Millionen Euro zu senken seien.

„Es besteht sogar der Verdacht, dass Kosten von 50 Millionen Euro noch nicht unbedingt das Ende der Fahnenstange wären“, sagte Föll. Die Verantwortlichen der Stadt müssten jetzt schnell die Details des Gutachtens nachlesen können. Über die Konsequenzen müsse man offen diskutieren, „wenngleich die Notwendigkeit eines Neubaus außer Frage steht“.

Vorgesehen ist bisher das Hanggelände eines früheren Wasserwerks zwischen Urbansplatz und Werastraße im Stadtbezirk Mitte, gleich neben dem Altbau der Musikhochschule Stuttgart. Die räumliche Nähe zum Staatstheater Stuttgart gilt als ideal, der Baugrund allerdings als Kostentreiber.