Zum vierten Mal haben die Weiler „Herbstzeitlosen“ zum Kunst- und Hobbymarkt ins Reforum eingeladen. Das große Angebot an Selbstgemachtem lockte viele Besucher an.
Heute ist es ein Trend: Als Carmen Breustedt mit dem Stricken begann, und damit, ihre Socken andere Strickarbeiten auf Märkten feilzubieten, war sie noch die einzige. Davon kann heute keine Rede mehr sein, sagt sie.
Viele strickten selbst, meistens sei noch mindestens ein weiterer Strickstand vertreten. Ihre Einnahmen seien nicht mehr so hoch wie früher. Dennoch: „Wollsocken gehen immer“. Was kaum einer denkt: gerade bei Männern, die in der Kälte draußen arbeiten müssen, etwa auf einer Baustelle, seien diese sehr begehrt.
Bei Männern begehrt
Handarbeiten ist das eine, das andere sind der Kontakt und die Geselligkeit mit den Marktbesuchern und hinter dem Marktstand.
Zu Carmen Breustedt haben sich heute Mitstrickerin Cornelia Cardini aus Haltingen mit ihren kunstvoll gestrickten Pullovern und Babysachen sowie Breustedts Tochter Neele gesellt.
Wenn gerade keine Kunden am Stand sind, tun sie einfach das, was sie am liebsten tun: Stricken.
Springerle-Genuss, rund ums Jahr
Von wegen Weihnachtsbäckerei: Die Springerle, die es bei Verena Mentele zu kaufen gibt, sind rund ums Jahr erhältlich. Es gibt sie mit historischen und jahreszeitlichen, aber auch zeitlosen Motiven wie Sternzeichen oder Herzen. Um die Abbildungen in den Springerle-Teig zu drücken, verwendet alte Holz-Model, die sie noch aus der Familie, von einer Nachbarin, aber auch aus einer ehemaligen Bäckerei in Lörrach-Haagen hat. Aber auch Kunststoff-Formen kommen zum Einsatz, die im „Änis-Paradies“ von Linus Feller in der Schweiz anhand alter Modeln hergestellt werden.
Naturzeichnungen bis ins kleinste Detail
Nicht weit davon stellt Lisa Sturm ihr sorgsam handgemaltes Porzellan aus, das auf Anhieb Abnehmer findet – aus allen Altersklassen.
„Schon ein paar Stunden“ brauche sie dafür eine Tasse etwa mit einer bis ins kleinste Detail abgezeichneten Blume zu verzieren, sagt die Porzellanmalerin.
Beim näheren Hinschauen sind immer neue Details in den feinen Naturzeichnungen zu entdecken.
Die Freude am Tun steht im Mittelpunkt
Sich mit ihrem Hobby selbst etwas Gutes tun wollen Beate Senn und Monja Frank aus Zell im Wiesental. Die Mutter und Tochter haben als „KreaTeam BM“ handbedruckte und -verzierte Karten, Kerzen, Glasgefäße und mehr im Angebot. Die Freude am Tun steht auch bei ihrer Tischnachbarin Nicole Reich, ebenfalls aus Zell, im Mittelpunkt.
Das ruhige, konzentrierte Arbeiten an ihren dekorativen Gipsabgüssen in ihrem Arbeitsraum im Elternhaus, mache sie froh und biete eine willkommene Abwechslung zum Alltagsstress, sagt sie. Schriftzüge, kleine Engel oder „Deko-Inseln“ mit Muscheln und Meeressand sind für sie kein Problem.
Vieles mehr ist an diesem Samstag im Reforum zu finden: Gefilztes, Holzarbeiten und Taschen aus Kaffeetüten, die je nach Motiv nostalgische Gefühle oder Fernweh wecken.
Kuchen und Torten für jeden Geschmack
Richtig glücklich über die gute Stimmung und die vielen Besucher ist Organisatorin Caro Lefferts, die sich alle Mühe gegeben hat, Besuchern und Anbietern etwas zu bieten – nicht zuletzt mit einem überbordenden Kuchenbüffet, bestückt mit Selbstgebackenem der „Herbstzeitlosen“ und der Aussteller, die sich auf diese Art ihren Tisch verdient haben.