Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: Nach 2019 und 2022 nimmt der Weiler Jörg Kult nun zum dritten Mal am Ironman in Hawaii teil. Seit knapp einem Jahr trainiert er intensiv für den Triathlon. Kults Ziel lautet, seine Zeit noch einmal zu verbessern.
„Ich freue mich nochmal riesig, dabei zu sein“, sagt Jörg Kult, Inhaber des gleichnamigen Maler- und Gipsergeschäfts in Weil am Rhein, im Gespräch mit unserer Zeitung. Und fügt lachend hinzu: „Das soll jetzt aber wirklich das letzte Mal sein.“
Die äußeren Bedingungen bei dem Triathlon sind extrem: Es ist heiß, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Warum tut man sich das dreimal an? Kult nennt als Gründe die Liebe zum Sport, zum Triathlon – und den Mythos Hawaii. „Es sind viele Faktoren“, meint der 57-Jährige. „Und natürlich macht es auch Spaß, sonst nimmt man sowas nicht auf sich. Der Wettbewerb ist hart, aber im Ziel hat man alles wieder vergessen.“ 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen stehen am 26. Oktober auf dem Programm.
In Tennessee qualifiziert
Qualifiziert für die Teilnahme hat er sich vergangenes Jahr in Tennessee in den USA, dort wurde er erster in seiner Altersklasse. „Ich hatte vorher noch nie einen Sieg geschafft“, erzählt er, „und somit habe ich mich nochmal für Hawaii entschieden.“ Im November begann er mit dem Training. Täglich, außer montags, ist er unterwegs. Er läuft an der Wiese, in den Reben oder Richtung Efringen-Kirchen, fährt Fahrrad im Schwarzwald und schwimmt im St. Jakob-Bad in Basel.
Bei letzterem sind oft sein Sohn und ein guter Freund dabei, beim Laufen hat der Sportler gelegentlich auch Begleitung. Ansonsten absolviert er sein Sportprogramm – zuletzt 16 bis 18 Stunden pro Woche – meistens alleine. „Dann bin ich unabhängiger.“ Als Selbstständiger sei es nicht immer so einfach mit der Zeiteinteilung. Wie lässt sich so ein straffes Training überhaupt mit Familie und Beruf vereinen? „Alles ist voll durchorganisiert“, lacht der Weiler. Dienstags geht er um 6 Uhr schwimmen, ebenso donnerstagmittags, ansonsten ist er abends und am Wochenende aktiv.
Und seine Familie steht voll hinter ihm. Beim Ironman in Hawaii vor zwei Jahren konnte seine Tochter nicht dabei sein. „Falls ich noch einmal teilnehme, muss sie mit“, hatte Kult damals gegenüber unserer Zeitung erwähnt. Und das klappt nun, freut er sich. „Ich habe sie extra noch gefragt und gesagt, ich nehme nur teil, wenn sie mitgeht.“
Mit Urlaub verbinden
Die Reise nach Hawaii wird auch mit einem Urlaub verbunden. „Es ist landschaftlich wunderschön, sehr grün, und die Tierwelt ist faszinierend“, schwärmt der Weiler. Beim Schwimmen hat er sogar Schildkröten gesehen. „Es gibt auch einen Vulkan, der noch aktiv ist, und ziemlich viel Dschungel. Man kann viel unternehmen.“
Vor zwei Jahren erreichte Kult nach elf Stunden und zwölf Minuten die Ziellinie auf Big Island. Sein Ziel lautet, das noch einmal zu toppen. „2022 war wirklich gut, das wird schwierig. Aber ich hoffe, den Marathon diesmal in unter vier Stunden zu schaffen“, sagt der 57-Jährige. „Man muss sich immer ein Ziel setzen. Man weiß zwar nie, was kommt – aber es ist nicht unmöglich.“ Etwa 3000 bis 3500 Teilnehmer gehen an den Start.
Weitere sportliche Träume
Der Ironman der Frauen fand vor zwei Wochen in Nizza statt, nächstes Jahr wird der Wettkampf der Männer dort ausgetragen. „Das wäre noch mein Traum“, sagt Kult. Aber nicht 2025: „Nächstes Jahr will ich sportlich mal eine Auszeit nehmen“, kündigt er an. Er wolle zwar schon trainieren, aber nicht in dem Ausmaß.
Außerdem reizen würde ihn eine Teilnahme am Norseman in Norwegen – „der härteste Ironman der Welt“, wie Kult sagt. Beim Marathon geht es rauf bis auf fast 2000 Meter Höhe, beim Radfahren auf 2500 Meter, und das Schwimmen findet von einer Fähre aus in einem Fjord statt. „Die Teilnehmerzahl ist sehr beschränkt“, erklärt er. Und zwei „Supporter“ dürfen mit, die einen unterwegs verpflegen und die letzten Kilometer mitlaufen können. „Da würde ich gerne meinen Sohn und meinen Trainer mitnehmen.“