Die Massen schoben sich mitunter durch die Calwer Gassen. Foto: Fritsch

Der diesjährige Calwer Weinhachtsmarkt war ein voller Erfolg. Alle Beteiligten freuten sich über einen regelrechten Besucheransturm. Ganz ohne Corona-Beschränkungen genossen etwa 20 000 Besucher den Start in die Adventszeit.

Calw - Was wurde im Vorfeld des Calwer Weihnachtsmarktes nicht alles geunkt. Die Menschen wollen wegen der hohen Inflation kein Geld ausgeben. Der Gemeinderat diskutierte, wie man bei der Beleuchtung Energie einsparen kann. Den Besuchern war das alles herzlich egal. Sie kamen in Massen und straften alle Pessimisten Lügen.

"So etwa 20 000", meinte Markus Brandl von der Stadtverwaltung am Sonntagnachmittag auf die Frage, wie viele Menschen den von Donnerstag bis Sonntag dauernden Calwer Weihnachtsmarkt besucht hätten. Manche Stände hatten schon im Verlauf des ersten Advent geschlossen – und zwar weil sie alles verkauft hätten, was sie dabei hatten. "Alle Händler sind sehr zufrieden", meinte auch Isabel Götz, die Fachbereichsleiterin Bildung, Kultur und Tourismus.

Wie vor der Pandemie

Es war fast wie vor der Pandemie. Die Schlangen seien so lang gewesen wie 2019, hätten ihr die Händler erzählt, so Götz. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Menschen viel geduldiger gewartet hätten, als noch vor drei Jahren, fügte Brandl hinzu. Das sei wohl eine Folge der Pandemie. "Die Menschen freuen sich einfach, dass es wieder was gibt", meinte er.

"Die Stimmung ist traumhaft", so Brandl am Sonntag. An allen Tagen sei es sehr voll gewesen, erzählte Götz. Sogar schon vor der eigentlichen Eröffnung am Donnerstag um 15 Uhr hätten sich viele Besucher auf dem Markt eingefunden, schwärmte Brandl. Alles sei friedlich und entspannt verlaufen. Die Polizei habe von keinen Zwischenfällen berichtet. Auch das abendliche Räumen des Marktes sei kein Problem gewesen. Viele hätten in den nahegelegen Bars Unterschlupf gefunden. "Es gab kein größeres Chaos", meinte Götz zum Verkehr. Auch der ÖPNV sei gut genutzt worden, so Brandl.

Knapp 80 Stände

Auf die Besucher warteten in Calw knapp 80 Stände. In der Musikschule gab es einen Kunsthandwerkermarkt. In der Planung sei es anfangs schwierig gewesen, genügend Händler zu finden, erinnerte sich Brandl. Im September hätten viele noch nicht gewusst ob und wann eine Corona-Welle kommt und wie die entsprechenden Verordnungen aussähen. Aber gerade in den vergangenen Wochen hätten sich noch viele um ein Platz beworben.

Unter den Ständen waren viele örtliche Vereine vertreten, ebenso die lokale Gastronomie, professionelle Händler und die Calwer Partnerstädte. Auch am Rahmenprogramm haben sich viele Calwer Formationen beteiligt. "Wir haben die große Vielfalt der Stadt abgebildet", beschrieb es Götz. Und auch die Vereine waren zufrieden. Die Pfadfinder der Royal Ranger erzählten von tollen Begegnungen an ihrem Lagerfeuer. Am Stand der Freunde der Aurelius Sängerknaben wurde berichtet, dass man in zehn Minuten mehr eingenommen habe als vergangenes Jahr während des gesamten Marktes.

Besucher hoch zufrieden

Und auch die Besucher waren zufrieden. Anna und Michael aus Calw waren sogar jeden Tag da. "Der Auftakt am Donnerstag war am schönsten", meinte Anna. Der eingeschränkte Lichtschmuck habe sie nicht gestört. Ihrem Mann sei die fehlende Beleuchtung des Brunnens aber sofort aufgefallen. "Und der Glühwein ist eigentlich sehr günstig", freute sich Michael. Sebastian und Giulia waren mit ihrem kleinen Sohn extra aus Nufringen gekommen. Sie waren vor allem von der schönen Altstadt begeistert.

Die Schneemann- und Frau Holle-Aufsteller vor dem Rathaus, durch die man seinen Kopf stecken konnte, waren ein beliebtes Fotomotiv. Hergestellt hatte diese die siebte Klasse der Wimbergschule. Die Aufsteller seien dieses Jahr eine Neuerung gewesen, so Brandl. Im nächsten Jahr wolle man das auf jeden Fall wieder machen. Und Brandl schweben noch mehr Figuren vor. So ließe sich ein noch besserer Bezug zum Motto "Märchenhaftes Calw" herstellen.