Rund um das Villinger Münster soll es in diesem Jahr wieder weihnachtlich zugehen – allerdings erst in der zweiten, und nicht in der ersten Hälfte des Advents. Foto: Kienzler

Der noch nicht überstandenen Corona-Pandemie und vor allem der belastenden Energiekrise zum Trotz: Der Stadt Villingen-Schwenningen soll in diesem Jahr wieder richtiges Weihnachtsflair eingehaucht werden. Und dabei wird auch ein neues Konzept greifen.

Villingen-Schwenningen - Zwei Jahre ohne Weihnachtsmärkte und einige Jahre ohne eine repräsentative Weihnachtsbeleuchtung im Stadtbezirk Schwenningen hätten das ansonsten starke Weihnachtsgeschäft stark beeinträchtigt, heißt es in der Vorlage der Verwaltung zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 19. Oktober. In dieser werden die Stadträte über die Maßnahmen rund um Beleuchtung und neuem Marktkonzept informiert.

Stabsstelle Stadtmarketing organisiert jetzt die beiden Märkte

Es ist nichts Unbekanntes, dass mittlerweile nicht mehr die SMA Südwest Messe- und Ausstellungs GmbH für die Organisation und Ausrichtung der beiden Weihnachtsmärkte zuständig ist, sondern die Stabsstelle Stadtmarketing. Gemeinsam mit der Wirtschaft und Tourismus VS GmbH (WTVS) sowie in Abstimmung mit der Handelssparte des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO) sei ein neues Konzept erarbeitet worden. Wie die Vorlage deutlich macht, können die Marktbetreiber dafür bevorzugt ihren eigenen, weihnachtlich dekorierten Stand mitbringen oder ansonsten anmieten. Wechselhütten wird es auch diesmal wieder geben, die für einen Tag kostenfrei sowie von Kunsthandwerkern oder Institutionen, Schulen und Vereinen mit einem Kunsthandwerksangebot komplett kostenlos angemietet werden können.

Ein "Winterwunderland" in Schwenningen

Und das ist neu: Erstmals findet der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr zunächst in Schwenningen statt, um die neue Weihnachtsbeleuchtung offiziell in Betrieb zu nehmen. Von Freitag, 25. November, bis Sonntag, 4. Dezember, jeweils 11 bis 21 Uhr, soll sich in den Muslen alles ums Thema "Winterwunderland" drehen. Damit will man gezielt ein jüngeres Publikum sowie Familien mit Kindern ansprechen, heißt es in der Vorlage weiter. Thementage seien in Planung, und neben dem bewussten Fokus auf Kunsthandwerksständen will die Stabsstelle Marketing mit kulinarischen Besonderheiten, unter anderem dem eigens kreierten Glühwein "Schwenninger Schneeflocke", die Bürger anlocken. Die Firma Seven-Emotions aus VS wird dabei für das Rahmenprogramm und die grundsätzliche Dekoration zuständig sein. Ein Wunschweihnachtsbaum für benachteiligte Familien ist zusätzlich in Planung.

Ein zwölf Meter hohe Weihnachtspyramide in Villingen

In Villingen lockt der Weihnachtsmarkt von Montag, 5., bis Sonntag, 18. Dezember (11 bis 21 Uhr) – und zwar wiederum auf den Münsterplatz. Dass dieser Standort beibehalten werden soll, habe eine GVO-Umfrage bei den Händlern ergeben. Anziehungspunkt soll neben den Handwerksständen, Wechselhütten und einem Rahmenprogramm mit Einbindung von Vereinen, Institutionen und sozialen Einrichtungen diesmal eine zwölf Meter hohe Weihnachtspyramide sein. Traditionellerweise soll das Villinger Adventsfenster wieder stattfinden, ebenso der Kunsthandwerkermarkt im Franziskaner am Wochenende vom 3. und 4. Dezember.

Für die beiden Weihnachtsmärkte – Organisation, Belebung und Hüttenmiete – stehen der Stabsstelle Stadtmarketing 90 000 Euro zur Verfügung plus rund 30 000 Euro aus den Einnahmen für die Standgebühr.

Neues Beleuchtungskonzept

Bekannterweise gibt es für den Stadtbezirk Schwenningen zudem ein neues Beleuchtungskonzept, für das der Gemeinderat im Mai den Weg freigemacht, das die WTVS folglich ausgeschrieben und an zwei deutsche Firmen vergeben hatte.

Demnach werden 67 Straßenleuchten, das Schwenninger Rathaus und das Heimatmuseum sowie fünf Weihnachtsbäume – am Rathaus, Muslenplatz, In der Muslen, am Hockenplatz sowie am Bahnhof – weihnachtlich illuminiert. Zudem soll es eine besondere Beleuchtung durch drei Fotopoints – größere, markante Elemente an zentralen Stellen – geben. Alle Motive seien zeitlos, Nachkäufe unkompliziert möglich und das Weihnachtsbeleuchtungskonzept jederzeit erweiterbar. Die Montage und Demontage werde zukünftig von den Stadtwerken VS übernommen.

Die Gesamtanschaffungskosten belaufen sich dabei auf rund 79 000 Euro netto plus der Nachrüstung von Steckdosen an einigen Straßenlaternen in Höhe von rund 18 000 Euro und der Anbringung der Beleuchtung an den Gebäuden. Durch den Einsatz von modernen LED werden laut Verwaltungsvorlage bis zu 90 Prozent des Stromverbrauchs eingespart.

820 Euro Energiekosten

Das bedeutet konkret: Für den Zeitraum vom 25. November bis 7. Januar, in dem es im Stadtbezirk weihnachtlich zugehen soll, rechnet die WTVS GmbH bei einem Arbeitspreis von 0,21 Euro pro Kilowattstunde bis 31. Dezember (Preisbindung) und geschätzt 0,50 Euro pro Kilowattstunde ab 1. Januar 2023 mit Energiekosten in Höhe von rund 820 Euro. Diese wird die Stadt tragen.