Weihnachten ist für viele Gefängnisinsassen eine besonders harte Zeit: An den Feiertagen dürfen sie nicht besucht werden, noch gibt es Arbeit in den Werkbetrieben. Foto: Woitas

Es gibt Kassler und Kartoffelsalat. Gegessen wird aber nicht an der Festtafel im Kreis der Familie, sondern aus einer Metallschüssel – alleine in der Zelle. Gefängnisseelsorger berichten, wie Heiligabend in der Justizvollzugsanstalt Offenburg abläuft.

Offenburg - Gespenstische Stille herrscht beim Besuch unserer Redaktion auf dem Innenhof des Offenburger Gefängnisses – von Weihnachten und Adventszeit keine Spur. "Für die meisten Insassen sind die Weihnachtstage unangenehm und angstbesetzt", erklärt Simon Schilling, katholischer Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Offenburg. Auch wenn Weihnachten an der JVA nicht ganz unbemerkt vorübergeht, als Fest der Familie und Liebe erleben die Insassen es meist nicht. "Es ist der pure Kontrast zu dem, wie Weihnachten draußen gefeiert wird. Liebe und Familie fehlen hinter Gittern", so Schilling. "Es ist eine Zeit der Sehnsucht. Vieles was sie normalerweise machen würden, geht nicht", erklärt Igor Lindner, der evangelische Seelsorger der JVA.