Wie funktioniert das mit dem Sensen? Was sind Garben? Weshalb steht zum Abschluss eines Erntetages eine Sichelhenke? Auf diese und viele weitere Fragen hat der zweite Feldtag in Weigheim eine Antwort.
Am kommenden Sonntag, 27. August, tauchen die Besucher in die Landwirtschaft der 1940-er, 1950-er und 1960-er Jahre ein.
Chef-Organisator Siegfried Uhl von den Traktorfreunden innerhalb der Heimat- und Trachtengruppe Weigheim kommt in Fahrt, wenn er darüber berichtet, was sich hinter dem zweiten Feldtag alles verbirgt.
Neuer Austragungsort
Nach der Erstauflage vor vier Jahren sattelten die Organisatoren noch einiges auf das Programm. Zuvorderst steht die Verlegung des Austragungsortes von einem Feld in Richtung Schura auf eine 1,3 Hektar große Ackerfläche oberhalb der Festhalle. Die Versorgung mit Strom und Wasser wird dadurch über die Festhalle gewährleistet. Im Obergeschoss stehen dort auch die sanitären Anlagen zur Verfügung. Der Stadtverwaltung, allen voran Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher, gebühre deshalb ein besonderer Dank.
Auch die Parkplatzsituation hat sich entspannt, da oberhalb der Festhalle und auf dem großzügigerweise vom benachbarten FC bereitgestellten Flächen genügend Parkraum zur Verfügung steht.
35 Akteure beteiligen sich
„Nachdem die Randbedingungen fixiert waren, sind wir an den Feinschliff für das eigentliche Programm gegangen“, berichtet Uhl, dass sich inzwischen 35 Akteure am Feldtag beteiligen. Im Fokus steht dabei die landwirtschaftliche Handtechnik, wie das Sensen, das Handdreschen oder das Binden von Garben. Letzteres wird wie einst von einem inzwischen sechsköpfigen Frauenteam übernommen.
Drescherburschen mit dabei
Neu dabei ist auch das Sextett der Drescherburschen aus Waldshut, die sich mit Dreschflegeln im Takt präsentieren. Einer der Burschen fertigt Seile aus Stroh.
Besucher können beim zweiten Feldtag die Entwicklung der technischen Ausstattung in der Landwirtschaft zwischen den 1940-er bis zu den 1960-er Jahren und dem Einsatz von Mähdreschern verfolgen. Zahlreiche historische landwirtschaftliche Maschinen sind vor Ort im Einsatz, weshalb der Feldtag auch für Oldtimerfans ein Schmankerl ist. Exemplarisch nennt Uhl den Biolandwirt Uwe Riesle aus Hausen ob Verena, der drei Maschinen, unter anderem einen Bindemäher, im Einsatz hat.
Lanz-Fahrzeuge zu sehen
Fahrzeuge vom Typ Lanz sind genauso im Einsatz wie die eigene stationäre Dreschmaschine aus dem Baujahr 1945, die noch mit der Aufschrift „mit deutschem Bundespatent“ versehen ist. Angetrieben wir sie von einem Kramer-Traktor, der aus einer Zeit stammt, als das einst beliebte Werk seine Blütezeit hatte.
Das Pflügen des Feldes bildet den Abschluss des Einsatzes im Feld. Noch einmal haben Gäste die Möglichkeit, die Weiterentwicklung von den Einscharpflügen in den 1940-er Jahren bis zu den ersten Hydraulikpflügen in den 1960-er Jahren live zu verfolgen.
Abschluss mit Sichelhenke
Krönender Abschluss des Feldtages ist die Sichelhenke, die einst begann, wenn die letzte Garbe gebunden worden ist. „Wenn man die Ernte eingebracht und die Geräte wieder aufgeräumt beziehungsweise an ihren Platz gebracht hat, gab es ein Fest“, erläutert Uhl, dass die Veranstaltung ihren Namen symbolisch auf das Aufhängen der Sichel zurückführen kann.
Den gesamten Tag über haben die Gäste die Möglichkeit, das kulinarische Angebot in den eigens hierfür aufgestellten Zelten zu genießen. Musikalisch unterhält der im gesamten Umkreis bekannte Solomusiker Alois Wiehl und zum Ausklang während der Sichelhenke die vereinseigene Singgruppe das Publikum.
Ute Löwl hat sich bereit erklärt, ein zum Feldtag passendes Programm für Kinder anzubieten. Ein besonderer Dank der Organisatoren gilt dem Tuninger Landwirt Helmut Schaff, der sein Feld für den historischen Landwirtschaftstag bereit stellte.