Vor den Augen vieler Schaulustiger und Narren wird die Fasnet am Dienstagabend den Flammen übergeben. Foto: Helen Moser

Die hohen Tage der diesjährigen Fasnet sind nun Geschichte: Am Dienstagabend wurde die fünfte Jahreszeit in St. Georgen offiziell und unter viel Wehklagen verbrannt. Einziger Trost für die Narren: Die Fasnet 2026 steht schon bevor – „’s goht degege!“

Schon von Weitem waren die dumpfen, melancholischen Klänge des Trauermarschs zu hören – und bald fanden sich auch die Narren aus ganz St. Georgen im Innenhof der Robert-Gerwig-Schule ein.

 

Die Mienen waren betreten, die Stimmung getrübt. Viele Narren kamen aus dem Heulen gar nicht mehr heraus und hatten große Taschentücher mitgebracht, mit denen sie ihre dicken Krokodilstränen auffingen. Denn sie alle wussten genau, was an diesem Abend auf dem Programm stand: Ein letztes Mal loderte die Fasnet auf. Dann war nur noch Asche übrig.

Gerade erst – so fühlte es sich an – hatten die Weiher-Hexen am Schmotzigen Donnerstag den Rathausschlüssel aus den Händen von Bürgermeister Michael Rieger entgegengenommen und die Narren die Macht in der Bergstadt übernommen. Nun hieß es schon wieder: Abschied nehmen – viel zu früh, wie die Weiher-Hexen fanden. Denn sie waren noch nicht wirklich bereit, den Rathausschlüssel wieder rauszurücken.

Der Bürgermeister ist nun wieder an der Macht

„Die Fasnet endet – welch’ Traurigkeit“, reimten die Weiher-Hexen. Und: „Wir haben regiert mit Witz und Charme, der Bürgermeister blieb ganz zahm.“ Auch von der mit Hexen-Bannern verschönerten Rathausfassade fiel ihnen der Abschied schwer.

Alexandra Pies entzündet die Puppe. Foto: Helen Moser

Schließlich hatte Bürgermeister Rieger den Schlüssel zum Rathaus dann aber doch wieder in Händen. Damit ist das Regiment der Narren – zumindest für die kommenden Monate – vorüber. Doch: „Elf Monate gehen schnell vorbei“, machte Rieger allen Fasnetbegeisterten Mut und lobte die tolle zurückliegende Kampagne.

Schnell brennt die Fasnet lichterloh. Foto: Helen Moser

Narren heulen herzzerreißend

Und dann war es so weit: Alexandra Pies, Vorsitzende der Narrenzunft, entzündete die Hexenpuppe, die vier Narren aufgebahrt auf den Schulhof getragen hatten. Innerhalb kürzester Zeit brannte das Feuer lichterloh – und die rundherum versammelten Narren heulten herzzerreißend.

„Die Hexe kommt zurück – mit viel Applaus“

Ein Gutes hat der Abschied von der Fasnetskampagne 2025 bei allem Wehklagen und aller Melancholie dann aber doch – auch wenn es für die Narren an diesem Dienstagabend nur ein schwacher Trost gewesen sein dürfte: Die nächste Fasnet steht bereits bevor. Etwas Geduld brauchen die Narren jedoch: In 344 Tagen – den Aschermittwoch schon mitberechnet – ist wieder Schmotziger Donnerstag. In diesem Sinne: „’s goht degege!“

Die Fohrebobbele brauchen große Taschentücher, um ihre Tränen aufzufangen. Foto: Helen Moser

Oder – um des mit den Worten der Weiher-Hexen zu sagen: „Doch keine Angst, sie stirbt nicht aus. Die Hexe kommt zurück mit – viel Applaus.“