Ein Wallaby auf dem Gestüt Kastanienhof in Starzach: Das weggelaufene Tier namens Hailey sieht dem auf dem Foto abgebildeten Tier sehr ähnlich. Foto: Gezener

Seit vergangenem Freitag wird die dreijährige Hailey vermisst – ein Wallaby, das vom Gestüt Kastanienhof am Bahnhof Eyach weggelaufen und seither nicht zurückgekehrt ist.

Starzach-Eyach/Eutingen-Weitingen - Wie konnte es dazu kommen, dass das Wallaby den eingezäunten Bereich auf dem Gestüt Kastanienhof verlassen hat? "Der Boden ist durch die Trockenheit bedingt etwas abgesenkt. Es ist deshalb gut möglich, dass das Wallaby sich unter dem Zaun durchgebuddelt hat", vermutet Gestütsbesitzerin Sabine Eipper.

Das vermisste Beuteltier wurde schon mehrfach gesichtet

Kurios: Von den drei Wallabys auf dem Gestüt Kastanienhof waren zwei weggelaufen. Eipper: "Das eine ist aber wieder von alleine zurückgekehrt."

Wo aber könnte Hailey nun sein? Kann es sein, dass das Tier sich womöglich total verirrt hat und die Weite gelaufen ist? "Nein", sagt Eipper und fügt hinzu: "Hailey hopst seit Freitag hier in der Gegend rum, findet aber irgendwie nicht nach Hause. Erst am Dienstagvormittag habe ich schon wieder einen Anruf bekommen, wonach das Wallaby gesichtet wurde." Das Tier sei schon mehrfach gesichtet worden, auch von Eipper selbst. "Allerdings konnte Hailey noch nicht eingefangen werden", sagt Eipper.

Erschwert der Neckar Haileys Heimweg?

Das Tier sei auch schon in im Bereich des ANV-Vereinsheims und den angrenzende Grundstücken gesichtet worden. Zwar ist das ANV-Vereinsheim nur etwa 300 Meter Luftlinie vom Gestüt Kastanienhof entfernt. Allerdings trennt der Neckar die beiden Orte. Eipper befürchtet, dass gerade der Neckar die Rückkehr Haileys erschweren könnte. "Als Rudeltiere müssten Wallabys eigentlich von alleine wieder nach Hause finden, aber bei Hailey hat das noch nicht geklappt", sagt Eipper.

Müssen Menschen Angst haben, wenn sie im Freien dem Tier begegnen sollten? Eipper: "Nein, für die Menschen stellen sie keinerlei Gefahr dar. Sie rennen vor Menschen vielmehr weg."

Wallabys sind Vegetarier

Schwabo-Reporter Selim Gezener kann dies bestätigen. Er war am Dienstagnachmittag auf dem Gestüt Kastanienhof in einem eingezäunten Bereich, wo sich eigentlich drei, momentan wegen Haileys Abwesenheit aber nur Wallabys befinden. Geht man schon näher als fünf Meter auf die Tiere zu, zucken sie auf und zeigen sich ängstlich. Wenn man noch näher auf sie zugehen würde, würden sie davonrennen.

Stellt sich also eigentlich vielmehr die Frage: Wer oder was könnte im Freien eine Gefahr für das Wallaby darstellen? "Ich habe ja richtig Angst vor dem Fuchs", zeigt sich Eipper um das weggelaufene Wallaby besorgt, das sich von Blättern und Gras ernährt. "Verhungern wird Hailey nicht, Wallabys sind Vegetarier", stellt Eipper klar.

Was unterscheidet Kängurus von Wallabys?

In der Bildergalerie ist ein dreijähriges Wallaby abgebildet, das der vermissten Hailey sehr ähnelt. Im Grunde genommen sehen Wallabys ein bisschen wie Kängurus aus, beide sind Beuteltiere. Kängurus sind aber in der Regel viel größer und schwerer als Wallabys. Kängurus haben viel Länge zwischen ihren Knöcheln und Knien, wodurch ihre Beine unproportioniert zu ihrem Körper erscheinen. Wallabys hingegen haben kompaktere Beine, die eher für Beweglichkeit in bewaldeten Gebieten ausgelegt sind.

Sabina Eipper bittet bei Sichtung um Kontaktaufnahme

Wer das auf dem Gestüt Kastanienhof vermisste Wallaby sichtet, sollte sich am besten direkt telefonisch bei Gestütsbesitzerin Sabine Eipper melden, unter Telefon 0157/36 16 02 90. "Eigene Einfangversuche machen keinen Sinn, Hailey läuft einem davon", appelliert Eipper an die Bevölkerung. Der beste Weg sei es daher, sich bei Sichtung des Tieres telefonisch bei Eipper zu melden.