Auch die baden-württembergische Dressurreiterin Ann-Kathrin Lindner (Ilsfeld) hatte sich bereits auf die U25-Europameisterschaft in Donaueschingen gefreut. Foto: Roger Müller

Reiten: Turniermacher werden Risiko nicht eingehen. Im März wird über kommendes CHI beraten.

Die Donaueschinger Turniermacher um Kaspar Funke und Niklas Droste – beide Geschäftsführer der Escon Marketing – mussten nun die Reißleine ziehen und gaben die für 2021 geplante Europameisterschaft der U25-Dressurreiter zurück.

Trotz dem erfolgreichen CHI Spezial im Pandemiejahr im August, als lediglich die Dressurreiter ins Viereck gehen konnten, alles planmäßig und zur vollsten Zufriedenheit der Reiterpaare über die Bühne ging, kam nun das Aus für 2021.

Die Organisatoren hatten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den U25-Dressurreitern eine standesgemäße Europameisterschaft jenseits des Brigachufers zu bescheren. Doch jetzt forderte die FEI (Fédération Équestre Internationale) bereits in dieser Woche die verbindliche Zusage für eine Austragung im kommenden Jahr. "Dies ist aus heutiger Sicht für uns mit zu viel Risiko behaftet", erklärte Kaspar Funke. Denn, unter anderem forderte die FEI einen weiteren Abreiteplatz nur für die Championats- Teilnehmer hinter den nahegelegenen Fußballfeldern. "Dies wäre für uns weiter mit hohen Investitionen verbunden gewesen, und keiner weiß, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickelt."

Somit blieb für Donaueschingen nur eine Option, und zwar das Championat zurück zu geben. "Die U25 EM sollte an einem Ort stattfinden, an dem die Infrastruktur bereits vorhanden ist. Wenn dann doch noch kurzfristig aufgrund Pandemiegründen abgesagt werden muss, ist der Aufwand überschaubar", betont Kaspar Funke und verweist darauf, dass aktuell am Brigachufer nur ein Dressurviereck und ein Abreiteplatz vorhanden sind. Für die EM hätten eine zusätzliche Tribüne und weitere Stallungen gebaut werden müssen.

"Zudem wissen wir heute nicht einmal, ob im August 2021 wieder unbegrenzt Zuschauer erlaubt sind. Da die Frist für eine Rückgabe der Veranstaltung an den internationalen Reitsportdachverband in den nächsten Tagen abgelaufen wäre, sah sich das Organisationsteam um Kaspar Funke zu dem Schritt der Absage gezwungen.

Diese Absage ist für die baden-württembergische Dressurszene enttäuschend – wenn auch nachvollziehbar. Denn mit Ann-Kathrin Lindner, die in diesem Jahr mit Gold, Silber und Bronze von der U25-Europameisterschaft zurückkehrte, hätte der gastgebende Landesverband ein heißes Eisen im Feuer gehabt.

Wo und ob die Europameisterschaften in 2021 stattfinden, ist damit offen. Gleiches gilt für die Austragung des CHI-Klassikers im Schlosspark. Im März 2021 wollen die Organisatoren darüber beraten, welche Möglichkeiten bestehen und was die Pandemie zulässt. "Ich kann mir heute nicht vorstellen, dass Gespanne beim Marathon durch das Gelände fahren und die Besucher wieder dicht an dicht an den Hindernissen stehen", sagt Kaspar Funke. Erfreulich sei aber der Aspekt, dass aktuell die Sponsoren ihre Verbundenheit zur Traditionsveranstaltung bekunden, doch auch sie wissen ja noch nicht, wie sich die Wirtschaft in 2021 entwickelt.